Ende Mai hat der ehemalige Google-Mitarbeiter und Android-Erfinder Andy Rubin das erste Smartphone seines neuen Start-Ups vorgestellt: Das Essential Phone. Das Smartphone wurde mit Spannung erwartet und konnte bei der Präsentation durch geschicktes Marketing überzeugen und begeistern. Doch die Begeisterung hat offenbar nicht bis zur Ladentheke gereicht, denn wie es aussieht könnte dieses Smartphone zu einem der größten Flops des Jahres werden.
Die meisten Hersteller äußern sich nicht oder nur sehr sparsam zu den Verkaufszahlen der eigenen Produkte – außer man möchte mit Rekordzahlen beeindrucken. Doch von diesen scheint Essential weit entfernt zu sein, denn eine in der Regel recht zuverlässige Quelle zeigt dass das Smartphone wie Blei in den Regalen liegt und kein Interesse hervorruft. Auch die enormen Preissenkungen der vergangenen Monate bestätigen diese Annahme.
Der Play Store ist häufig eine sehr gute Anlaufquelle für Statistiken, und zwar auch bei der Verbreitung von Smartphones. Die Kamera-App des Essential Smartphones befindet sich im Play Store und hat erst vor kurzem die Marke von 50.000 Installationen durchbrochen. Da die App vorinstalliert ist und sich auf jedem aktiven Smartphone aus dem Hause befindet, muss man also davon ausgehen dass es derzeit lediglich 50.000 Smartphones gibt die überhaupt genutzt werden.
Die Zahlen im Play Store sind zwar manchmal mit Vorsicht zu genießen und es ist bis heute nicht 100%ig geklärt ob vorinstallierte Apps dazu zählen, aber spätestens beim ersten Update der App würde sich der Counter erhöhen. Da Essential lange Zeit Lieferprobleme hatte und den Preis mehrmals drastisch gesenkt hat, scheint die Zahl aber gar nicht mal so unrealistisch. Und in der Smartphone-Welt sind 50.000 verkaufte Einheiten so gut wie nichts. Zum Vergleich: Global werden pro Jahr etwa 350 Millionen Smartphones verkauft.
Mit diesen Verkaufszahlen werden die angekündigten neuen Produktlinien von Essential wohl nur schwer finanzierbar sein, und es würde mich nicht überraschen wenn keines der weiteren Produkte auf den Markt kommt. Rubin selbst hat wohl selbst nicht die Zugkraft, die er sich möglicherweise selbst zugetraut hätte.
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