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Apples iPhone-Drosselung: Jetzt äußern sich die großen Hersteller der Android-Smartphones

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Wenige Tage vor Weihnachten hat Apple mit dem Geständnis geschockt, ältere iPhones absichtlich zu drosseln, um die im Laufe der Zeit abbauenden Akkus zu schonen und die Dauer zwischen zwei Ladevorgängen weiter hoch zu halten. Jetzt haben sich viele weitere Smartphone-Hersteller zu Wort gemeldet und bohren in der offenen Wunde: Offiziell behaupten alle, eine solche Methode bei ihren Smartphones nicht anzuwenden.


Dass Smartphones, genau so wie Computer, im Laufe der Zeit immer weniger Leistung bringen dürfte jedem bekannt sein, und ist keine Einbildung. Hinter vorgehaltener Hand wird immer darüber spekuliert, dass es sich dabei um eine Art geplanter Obsoleszenz handelt und der Kunde nach zwei oder mehr Jahren zum Kauf eines neuen Smartphones motiviert werden soll. Dass das tatsächlich der Fall ist – und das ausgerechnet beim Premium-Hersteller #1- hätte aber wohl kaum jemand gedacht.

Nach Apples Geständnis stand natürlich sofort die Frage im Raum, ob auch andere Smartphone-Hersteller solche Methoden anwenden, um dem Nutzer zu verschweigen dass der Akku eben einfach im Laufe der Jahre nachlässt und das Gerät häufiger an die Steckdose muss. Da die Geschwindigkeit ohnehin im Laufe der Jahre abnimmt wird es schon niemand merken – so könnte zumindest die Denkweise der Hersteller sein. Glücklicherweise ist dem aber nicht so, wie ihr aus den Statements vier großer Hersteller lesen könnt.

Samsung

Die Qualität unserer Produkte hat stets die höchste Priorität. Wir sorgen durch eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen, zu denen Software-Algorithmen gehören, für eine lange Akkulaufzeit. Diese Algorithmen bestimmen die Intensität und Dauer des Ladevorgangs. Wir reduzieren die Prozessor-Leistung der Smartphones nicht durch Software-Updates.

LG

Das haben wir nie gemacht, und werden wir auch nie machen. Uns ist es sehr wichtig, was die Kunden von uns denken.

Motorola

Wir drosseln die Geschwindigkeit der Smartphones nicht wegen älterer Akkus.

HTC

So etwas tun wir nicht.



Bei den anderen Smartphone-Herstellern dürfte es wohl ähnlich aussehen, denn vermutlich hat einfach niemand bisher an eine solche Methode überhaupt gedacht. Da Apple aber seit Beginn auf einen fest verbauten Akku setzt, lässt er sich eben nicht so leicht austauschen, was den Kunden natürlich nicht als negativer Punkt verkauft werden darf. Apple sieht sich aber dennoch weiterhin im Recht, entschuldigt sich aber mit einer Preissenkung für den Tausch von iPhone-Akkus.

Böse Zungen könnten nun behaupten, dass die Hersteller von Android-Smartphones eine solche Praxis gar nicht ausführen kann, weil es nach zwei Jahren sowieso keine Updates mehr gibt, aber dennoch ist es gut dass alle ein Dementi abgegeben haben. Ich glaube zwar nicht dass Apple dadurch auch nur ein iPhone weniger verkaufen wird, aber vielleicht hilft der kleine Imageschaden dem Unternehmen dabei, etwas vom hohen Ross abzusteigen und den Kunden, der sehr viel Geld für sein Smartphone bezahlt hat, weniger zu bevormunden.

Für Apple dürfte das ganze noch ein teures Nachspiel haben, denn rund um die Welt werden derzeit Einzel- und Sammelklagen vorbereitet, die wohl in hohen Strafzahlungen enden – wobei der Imageschaden dem wertvollsten Unternehmen der Welt deutlich mehr zusetzen dürfte als der Mini-Sturm auf dem Bankkonto.

Google hat sich bisher noch nicht dazu geäußert, dürfte aber (hoffentlich) ähnlich verfahren wie alle anderen Hersteller.

Siehe auch
» Wegen Googles Pixel 2-Problemen? Apple informiert über die Schwächen des OLED-Displays im iPhone X

[WinFuture]


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