App-Entwickler aufgepasst: Google verschärft Richtlinien im Play Store – Das gesamte Ökosystem profitiert
In den letzten Wochen hat Google die Daumenschrauben angezogen und hat einige Restriktionen für App-Entwickler angekündigt, die ihre Apps über den Play Store verbreiten möchten. Auch im kommenden und darauffolgenden Jahr geht dieses Programm weiter und es werden weitere Verschärfungen vorgenommen. Jetzt hat das Play Store-Team einen kleinen Fahrplan für die kommenden zwei Jahre veröffentlicht, in dem drei große Änderungen aktiv werden.
Wer eine Android-App entwickelt und diese möglichst weit verbreiten möchte, kommt um den Play Store nicht herum – vor allem weil auch immer wieder davor gewarnt wird, Apps aus anderen Quellen zu installieren. Zurecht, wie wir heute erst wieder gesehen haben. Aber natürlich muss man sich dabei dann auch an Googles Richtlinien halten, die in den kommenden Jahren weiter verschärft werden – zugunsten aller Nutzer und dem gesamten Ökosystem.
Entwickler müssen auf die aktuelle oder vorherige Android-Version optimieren
Google kämpft seit Jahren gegen die starke Fragmentierung des Android-Ökosystems und hat dazu möglicherweise mit dem Project Treble eine Lösung gefunden – und jetzt werden diese Bemühungen auch auf die Apps ausgedehnt. App-Entwickler müssen ab der zweiten Jahreshälfte 2018 mindestens die aktuelle oder die vorherige Android-Version als Ziel-Version verwenden.
- August 2018: Neue Apps müssen mindestens API-Level 26 (Android 8.0 Oreo) als Target verwenden
- November 2018: Aktualisierte Apps müssen mindestens API-Level 26 verwenden
- Ab 2019: Das Target-API Level wird in jedem Jahr erhöht, um wie viele Sprünge und die neuen Minimal-Ziele werden zeitnah bekannt gegeben
App-Entwickler können auch weiterhin eine Minimum-Version angeben und so Apps für ältere Android-Apps entwickeln. Die Ziel-Version soll aber stets auf die beiden aktuellen Versionen abzielen. Auch damit verspricht man sich, dass Apps aktuelle Versionen voraussetzen und die Nutzer so zumindest am ersten Punkt sanft gezwungen werden, auf eine aktuelle Android-Version umzusteigen. Später sollen die langen Updates durch Treble das Problem dann von selbst lösen.
Möglicherweise könnte man so die weit verbreiteten alten Versionen schneller in den Griff bekommen als bisher gedacht.
Pflicht für eine 64-Bit-Unterstützung
Ab August 2019 müssen alle Android-Apps zusätzlich eine 64-Bit-Version ihrer eigenen App bereitstellen. Schon jetzt sind 40 Prozent aller Apps 64-Bit-Varianten, die bereits mit Android 5.0 eingeführt wurden. Details wird es in den nächsten Monaten geben, und noch ist ja ein bißchen Zeit.
Es müssen nicht nur ausschließlich 64-Bit angeboten werden, sondern einfach nur zusätzlich. App-Entwickler können auch weiterhin 32-Bit-Architekturen unterstützen.
Sicherheits-Metadaten
Schon ab Januar 2018 wird der Play Store automatisch einige Meta-Daten an den Anfang jeder App schreiben, um weitere Sicherheitsfunktionen zu gewährleisten. Nutzer und Entwickler sind davon nicht direkt betroffen, denn alles geschieht vollautomatisch. Dennoch natürlich gut zu wissen, dass Google weiter in die APKs eingreift und diese möglicherweise so auch noch stärker signiert. Möglicherweise möchte man damit die Verbreitung von APKs außerhalb des Play Stores eindämmen.
Was Google genau mit diesen Meta-Daten vorhat ist noch nicht bekannt, aber es könnte im schlimmsten Falle bedeuteten, dass Apps aus dem Play Store nur noch über den Play Store verbreitet werden können. Wäre natürlich fatal für Webseiten wie APKmirror.
» Ankündigung im Android Developers-Blog
Siehe auch
» Google verschärft App-Richtlinien im Play Store: Das Ende von LastPass, Tasker & Co ?!
» Google verschärft App-Richtlinien: Anti-Diebstahl-App Cerberus muss umbauen und steht wohl vor dem Aus
» Google verschärft App-Richtlinien im Play Store: Werbung auf dem Sperrbildschirms wird verboten
» Schnellschuss: Google pausiert das Verbot der Accessibility Services unter Android (E-Mail)
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