Verbesserte Akku-Informationen auf dem Pixel 2: So optimiert Google die Anzeige der Restlaufzeit
Zu Zeiten der Handys musste man sich einmal bis höchstens zweimal die Woche darüber Gedanken machen, den Akku des Geräts wieder aufzuladen und konnte auch bedenkenlos unter 50 Prozent aus dem Haus gehen. Bei den Smartphones ist das deutlich anders und die Steckdose ist längst zum besten Freund des Menschen geworden. Auf den Pixel 2-Smartphones arbeitet Google nun daran, die Restlaufzeit des Akkus exakter zu bestimmen und kann dabei erste Erfolge vorweisen.
Trotz aller Bemühungen seitens der Smartphone-Hersteller, Akku-Entwickler und Einsparungen auf Seiten des Betriebssystems müssen Smartphones auch heute noch bei normaler Nutzung jeden Tag an die Steckdose. Das lässt sich auch auf den neuen Pixel-Smartphones nicht verhindern, aber dafür hat Google einen neuen Weg gefunden, um die Restdauer der Akku-Kapazität besser einzuschätzen und so etwas präzisere Angaben zu machen als auf allen anderen Smartphones.
Normalerweise wird die Restdauer des Akkus durch eine simple Formel berechnet: Durch eine Hochrechnung der verbrauchten Kapazität in den letzten Minuten und Stunden wird ermittelt, wie lange es beim aktuellen Verbrauch noch dauert, bis die Lichter ausgehen. Hat man also in der letzten halben Stunde stark am Akku gezogen, geht das System davon aus dass das immer so weiter geht und gibt nur eine geringe Restlaufzeit an – was im Normalfall nicht korrekt ist.
Auf den Pixel 2-Smartphones werden nun auch historische Daten zur Berechnung herangezogen. Verbraucht der Nutzer an bestimmten Tagen zu bestimmten Uhrzeiten viel oder wenig Strom, gehen die Algorithmen nun davon aus, dass das auch in den folgenden Tagen so sein wird. Wer also jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit viele Videos ansieht und anschließend kaum Akku verbraucht, wird dies vermutlich auch an allen anderen Wochentagen tun – und genau das wird dabei nun berücksichtigt. Dadurch kann dann eine länger Restlaufzeit angegeben werden, als es durch die klassische Methode möglich wäre.
Korrekt sind die Daten natürlich niemals, da ein Smartphone nun mal kein Toaster ist, sondern immer wieder mal Prozesse im Hintergrund laufen, der Nutzer andere Apps startet, installiert oder einfach auch sein Smartphone häufiger nutzt. Aber annähernd dürfte man so wohl korrekte Werte erhalten.
Die Erklärung der Google-Managerin:
Previously, your phone would estimate your battery loss with simple assumptions. If you’ve used about 10% per hour over the past few hours, we would guess you will keep using 10% per hour. As you might expect, this wasn’t always very accurate.
To fix this, we built an on-device model that evaluates how you use your phone’s battery over time. Your phone looks at your battery usage on similar days and times, and uses that to predict your battery life in a personalized way.
This means that if you’re like me and love to binge-watch YouTube on your way home, your phone will include that extra battery drain from Corgi videos in your estimate! I hope you will find this feature as helpful as I have; I can now appreciate my favorite fluffy creatures and still know whether my phone will last through dinner with friends.
Dieses neue System kommt bisher nur auf den Pixel 2-Smartphones zum Einsatz und wird dort gewissermaßen erprobt. Bei Erfolg steht sicher auch einem kommenden Rollout in das Betriebssystem und damit allen anderen Smartphones nichts entgegen.
» Die Erklärung im Google Product Forum
Siehe auch
» Android 8.1 Oreo: Google geht das Akku-Problem mit hilfreichen Informationen an
» Hinweise im Quellcode: Android bekommt Unterstützung für Akkustand-Info von Bluetooth-Geräten
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