Ein Anti-Chromebook Argument weniger: Microsoft Office steht jetzt auch für Googles Chrome OS bereit
Wegen der großen Konkurrenz und zahlreichen Web-Apps wie etwa Googles Angebote aus dem Drive-Universum hat Microsoft Office heute nicht mehr eine so enorme Bedeutung wie vor 10 Jahren, ist aber noch immer für viele Nutzer unabdingbar – vor allem im Büro-Alltag. Jetzt hat Microsoft überraschend und ohne vorherige Ankündigung die drei populärsten Office-Apps auch für Chromebooks freigeschaltet und schafft damit ein weiteres gewichtiges Argument für Googles Laptop-Plattform.
Chromebooks haben und hatten es nicht leicht, da sie immer wieder als stark beschnittene Computer gesehen werden, aber auf lange Sicht scheint sich Googles Weitblick doch zu lohnen, denn der Anteil der Chromebooks steigt immer weiter – und das muss nun auch Microsoft erkennen. Über Jahrzehnte haben sich Windows und Office gegenseitig unterstützt, doch diese Konzept geht schon länger nicht mehr auf. Und so steht das Office-Paket nun auch für beide großen Google-Plattformen zur Verfügung.
Unter Android waren die Microsoft-Apps schon seit längerer Zeit zu finden und erlauben dort wie gewohnt das Ansehen und Bearbeiten der Microsoft-Dokumente. Natürlich ist der Funktionsumfang nicht mit dem großen Desktop-Paket zu vergleichen, reicht aber für den durchschnittlichen Nutzer, der alle paar Wochen mal einen Brief schreibt, vollkommen aus. Durch die Unterstützung von Android-Apps unter Chrome OS kommen diese nun auch auf Googles Laptop-Plattform.
Bisher hatte Microsoft mit der Freischaltung gezögert und hatte die Apps im Play Store nur für Smartphones und Tablets, aber nicht für Chromebooks, angeboten. Das hat sich laut vielen Nutzern über das Wochenende geändert, und die Apps sind auch über Chrome OS zu finden, können heruntergeladen und installiert und auch wie gewohnt genutzt werden. Dank Anbindung an Office 365 hat man auch alle Dokumente an Bord und muss sich auch um die Übertragung der Daten keine Gedanken machen.
Es ist erst einmal nur ein kleiner Schritt, aber damit fällt ein weiteres wichtiges Argument GEGEN Chrome OS weg, das vielleicht den einen oder anderen Nutzer noch auf dem PC gehalten hat. Die Apps stehen kostenlos zum Download zur Verfügung und es fallen erst Kosten bei einer intensiveren Nutzung des Office 365-Angebots an. Jetzt benötigt man nur noch ein Chromebooks mit Android-Support, was zumindest in Deutschland derzeit nicht ganz so leicht zu finden ist.
Auf jeden Fall kann man nun auch sagen, dass Microsoft deutlich bessere Apps für Googles Plattform veröffentlicht als umgekehrt. Googles Apps für Windows – abgesehen vom Chrome-Browser – strotzen nicht unbedingt vor Stabilität und Funktionen und wirken eher als Notlösungen wie als ernsthaft konkurrierende Apps.
Siehe auch
» Nach dem Flop von Windows Phone: Arbeitet Microsoft an einer eigenen Android-Version?
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