AMP-Täuschung: Accelerated Mobile Pages dürfen in Zukunft nicht mehr als Teaser verwendet werden

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Webseiten in Googles schlankem Format AMP erfreuen sich großer Beliebtheit und werden von vielen großen Plattformen eingesetzt, um Ladezeiten zu minimieren. Bisher hatte Google den Webmastern völlig freie Wahl in der Gestaltung dieser Webseiten gelassen, aber jetzt hat man erstmals angekündigt, in Zukunft Daumenschrauben anzuziehen: Beide Versionen einer Webseite müssen nun den gleichen Inhalt ausliefern.


Viele Webseiten stehen schon seit Jahren in einer für mobile Geräte optimierten Version zur Verfügung, allerdings sind auch diese im Laufe der Zeit immer umfangreicher geworden und waren zwar von der Oberfläche, aber nicht von der Technologie für den mobilen Einsatz optimiert. Aus diesem Grund hat Google vor knapp zwei Jahren die Accelerated Mobile Pages (AMP) geschaffen und möchte so zur Beschleunigung des mobilen Webs beitragen – bisher mit Erfolg.

amp

Um AMP möglichst schnell zu verbreiten, bietet Google teilnehmenden Webseiten einige Vorteile: So gibt es eine spezielle Karussell-Ansicht in der mobilen Websuchen, in die es nur AMP-Seiten schaffen, und die Chance auf eine gute Platzierung in der mobilen Websuche wächst durch ein solches Format weiter an. Und natürlich hilft auch das AMP-Label inklusive Blitz dabei, etwas mehr ins Auge des Nutzers zu stechen und so höhere Klickzahlen zu erreichen.

Diese Vorteile wollen sich einige Webmaster erschleichen, ohne dem Nutzer tatsächlich das volle AMP-Erlebnis zu bieten. Statt die vollständigen Informationen anzubieten, werden dabei nur kurze Anreißer in die AMP-Webseite geschrieben. Erst ein weiterer Klick führt dann zum vollständigen Inhalt auf der normalen Webseite. Das ist nicht nur für den Nutzer ärgerlich, sondern gefährdet auch den Ruf von AMP – und aus diesem Grund greift Google nun durch.

Ab Februar 2018 müssen die Standard-Version der Webseite und die AMP-Version die nahezu gleichen Inhalte ausliefern. Das bezieht sich auf den reinen Content in Textform, der sich nur unwesentlich in beiden Versionen unterscheiden darf. Das Design und der Aufbau sowie die gesamte Navigation bleibt davon gänzlich unberührt.



Hält sich eine Webseite nicht an diese Vorgaben, bekommt der Webmaster eine Warnung in der Webmaster Console und kann sich die vom GoogleBot erkannten fehlerhaften Webseiten anzeigen lassen. Diese Information wird schon im Laufe der nächsten Tage zur Verfügung stehen, so dass betroffene Webmaster noch genügend Zeit haben, um ihre AMP-Webseiten anzupassen.

Hält man sich nicht an die neuen Regeln, hat es nur geringe Konsequenzen: Die AMP-Webseite wird dann automatisch aus dem Index genommen und nicht mehr über die Suchergebnisse ausgeliefert. Stattdessen wird der Nutzer direkt zur vollständigen Version weitergeleitet und bekommt nur die AMP-Version nicht mehr zu Gesicht. Automatisch profitiert die Webseite dann auch nicht mehr von den Vorteilen und riskiert so ein schlechteres Ranking in den mobilen Suchergebnissen.

Es dürfte wohl nur der erste Schritt hin zu mehr Kontrolle über die AMP-Webseiten sein. Wenn Google schon einmal ein völlig neues Webseiten-Format bastelt, wird man wohl auch dauerhaft sicherstellen wollen, dass es in dem Sinne des Unternehmens genutzt wird.

» GWB: Alle Informationen rund um AMP
» Ankündigung im Google Webmaster-Blog




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