Waymo: Google-Schwester lädt zu Probefahrten und zeigt neue Details rund um die Fahrzeuge
In den letzten Monaten hat die Google-Schwester Waymo vor allem durch den Rechtsstreit mit Uber von sich reden gemacht, und jetzt möchte man endlich wieder die Aufmerksamkeit auf das eigene Produkt lenken. Dazu hat man einige Journalisten zu einer Probefahrt eingeladen, wodurch wieder einige neue Informationen und Fotos zu dem Projekt an die Öffentlichkeit gelangen. Unter anderem gibt es ein Blick auf das Info-System für den Fahrgast.
Google hat bereits seit vielen Jahren an dem Self Driving Car Projekt gearbeitet, bevor es dann in der Alphabet-Tochter Waymo aufgegangen ist und sich zu einem „echten“ Unternehmen gewandelt hat. Seit diesem Punkt setzt man auch mehr auf Öffentlichkeitsarbeit und informiert immer wieder über Fortschritte. Laut eigenen Aussagen, und auch laut unabhängigen Testern, ist Waymo das Unternehmen mit der am weitesten entwickelten Technik und hat somit die besten Karten für die Zukunft.
Waymo hat als Technologie-Führer nun vor allem das Luxus-Problem, dass man die Fahrzeuge auch als erstes auf die Straße bringen möchte und dabei vor riesigen Hürden steht. Das eine sind die gesetzlichen Regeln, die darauf vorbereitet und umfangreich angepasst werden müssen – und das in jedem Land der Welt. Das andere sind die Barrieren in den Köpfen der Menschen. Und diese geht man nun mit Öffentlichkeits-Arbeit an, wobei das Einladen von Journalisten zu einer Probefahrt wohl nicht die schlechteste Idee ist.
Auf den ersten Blick sieht es im Inneren des Fahrzeugs gar nicht so viel anders aus wie in einem normalen Auto. Beim zweiten Blick fühlt man sich dann allerdings eher wie in einem Flugzeug oder einem Zug. Man nimmt auf der hinteren Reihe Platz, und hat in den Kopfstützen Displays, mit denen man über die Fahrt informiert wird. Dort sieht man das eigene Fahrzeug in der Draufsicht, so wie die Straße, die geplante Strecke und auch alle anderen Verkehrsteilnehmer. Mit diversen Anschlüsse und WLAN hat man den Komfort eines gewöhnlichen Fahrgastes, der einzige Unterschied ist eben dass kein Mensch ins Lenkgrad greift. Außerdem gibt es direkt im Fahrzeug einen Notruf-Button.
Laut den Aussagen des Journalisten hat er sich im Fahrzeug komplett sicher gefühlt, und es hat ihn nicht im geringsten gestört dass das Auto vollständig von einer Künstlichen Intelligenz gelenkt wurde. Das Fahrzeug fährt sicher, macht keine unvorhersehbaren oder ruckartigen Bewegungen und bringt den Fahrgast sicher an das Ziel. Ein echtes Business-Modell hat man zwar trotz vieler Partnerschaften mit Fiat Chrysler, AVIS und Lyft noch nicht aufgebaut, aber die Ziele sind hoch gesteckt.
Im Level Vier-Modus kann der Fahrtgast ein komplett leeres Fahrzeug erwarten, das ihn vor der Haustür abholt. Einfach die Tür öffnen, auf dem Rücksitz Platz nehmen und das Fahrzeug fährt an das gewünschte Ziel. Der Fahrgast soll sich entspannen können und dank WLAN auch viele Annehmlichkeiten bekommen. Das ist unser Ziel, an dem wir jeden Tag arbeiten.
Das „normale“ fahren beherrschen die Algorithmen mittlerweile sehr gut, und nun geht man vor allem an die außergewöhnlichen Situationen heran, die eben nicht vorhersehbar sind: Falsche Beschilderungen, unklare Baustellen, Unfälle, agressive Autofahrer und andere Dinge. In solchen Situationen wird zwar auch ein Mensch unsicher, aber die Algorithmen haben eben keine Intuition. Ein Problem wird auch das 100%ige befolgen aller Gesetze sein, was im Alltag ebenfalls zu Problemen führen und das Auto eher zu einem Verkehrshindernis machen kann.
Der Bericht bei The Verge ist recht interessant und gibt einige Einblicke in den aktuellen Stand des Projekts. Lest es euch einmal durch.
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