Transparenzbericht: Verschlüsselte Verbindungen nehmen stark zu – und so sieht es bei Google aus

google 

Immer mehr Webseiten werden über eine verschlüsselte Verbindung ausgeliefert, die für viele schon längst zum Standard geworden ist. Auch der Chrome-Browser hat einen großen Anteil daran, dass nicht-verschlüsselte Verbindungen auch von den nicht ganz so versierten Nutzern als unsicher wahrgenommen werden. Googles neuer Transparenzbericht zeigt nun, dass diese und andere Maßnahmen erfolgreich waren.


Im Rahmen der Transparenzberichte hat Google nun neue umfangreiche Statistiken zur Verschlüsselung im Web veröffentlicht, und zeigt dabei dass es in die richtige Richtung geht, und das ganze immer mehr Fahrt aufnimmt. So ist der Anteil der verschlüsselten Verbindungen im Vergleich zum Vorjahr um fast 50 Prozent angestiegen und liegt nun global bei etwa 60 bis 70 Prozent – je nach Land und Plattform. 71 der 100 meistbesuchten Webseiten im Internet bieten bereits eine solche Verschlüsselung an.

transparency country

Google hat in seinem Bericht sehr viele Statistiken und interaktive Diagramme veröffentlicht, die einen tieferen Einblick in die aktuelle Situation geben. So werden die Verbindungen nach Betriebssystem, nach Plattform und auch nach Land aufgelistet. Dabei zeigt sich, dass vor allem die mobilen Betriebssystem noch Nachholbedarf haben. Android befindet sich am Ende der Liste, was wieder einmal auf das Fragmentierungsproblem zurückzuführen ist, da ältere Smartphones die sicheren Verbindungen häufig nicht unterstützten.

transparency mobile

Ganze 95 Prozent aller unverschlüsselten Verbindungen stammen von Mobilfunkgeräten, und dabei dürfte es sich wohl zu einem Löwenanteil um Android-Smartphones handeln. Das wird Google natürlich so nicht erwähnen, aber zwischen den Zeilen kann man schon lesen, wo das Problem liegt.

Der Großteil des unverschlüsselten Endnutzer-Traffics von bestimmten überprüften Google-Diensten erfolgt über Mobilgeräte. Moderne Verschlüsselungsmethoden, Standards oder Protokolle werden auf einigen älteren Geräten nicht unterstützt. Die Software dieser Geräte wird wahrscheinlich nicht mehr aktualisiert und sie können die Verschlüsselung womöglich auch in Zukunft nicht unterstützen.

Insgesamt hat Android aber immerhin Linux bei den verwendeten Plattformen abgelöst und findet sich nun auf dem vorletzten Platz.



transparency google

Aber Google gibt auch einen Einblick in die eigenen Bemühungen, und sieht dabei auch weiter Erfolge. Ziel ist es, 100 Prozent aller Verbindungen zu Google-Diensten verschlüsselt anzubieten, und derzeit steht man bei etwa 89 Prozent. Das ist schon ein Traumwert, denn natürlich bietet man noch immer viele Dienste auch ohne Verschlüsselung an, um möglichst alle Nutzer erreichen zu können. Noch vor drei Jahren lag der Wert bei gerade einmal um die 50 Prozent.

transparency service

Schuld daran ist vor allem Google Finance, wie man an obiger Statistik sehen kann. Finance und die Google News halten nicht den hohen Google-Standard und ziehen somit den gesamten Wert nach unten. Vielleicht ist auch das mit ein Grund für den kommenden großen Finance-Umbau und vielleicht sogar der Einstellung des Dienstes als eigenständiges Angebot. Prozentual dürfte die Plattform zwar kaum bei der Nutzung ins Gewicht fallen, aber bei einem Schlüssel über alle Produkte zieht es das ganze eben nach unten.

Schaut euch den Transparenzbericht einmal an, er hält einige interessante Daten und viele Erklärungen bereit. Die Daten stammen aus den anonymisierten Nutzungs-Statistiken des Chrome-Browsers.

» Google Transparenzbericht: Verschlüsselte Verbindungen

[heise]




Teile diesen Artikel:

Facebook twitter Pocket Pocket