Zur Promotion der Pixel 2-Smartphones lässt Google in diesem Jahr tief blicken und erklärt die Besonderheiten der neuen Smartphones sehr ausführlich. Nachdem man bereits verraten hat wie die Kamera funktioniert und auch den Portrait Modus sehr genau erklärt hat, ist nun ein ganz spezielles Thema an der Reihe: Die ständige Musikerkennung des Pixel Launchers. Da sie Offline funktioniert, belegt sie natürlich auch Ressourcen.
Die diesjährigen Pixel-Smartphones können mit einigen Besonderheiten aufwarten, die es bei anderen Geräten so in der Form noch nicht gibt. Eine dieser Funktionen ist die ständige Musik-Erkennung, die direkt auf dem Sperrbildschirm des Pixel Launchers untergebracht ist. Diese lauscht ständig auf die im Hintergrund laufende Musik, versucht diese zu erkennen, und zeigt dann Titel und Interpret direkt auf dem Sperrbildschirm an. Das ganze funktioniert komplett Offline und ohne Server-Anbindung.
Vor der Ankündigung dieser Funktion haben sich viele Nutzer gefragt, wie die Erkennung von Musik komplett ohne Internetzugang funktionieren soll, und jetzt bringt Google etwas Licht ins Dunkel. Damit das ganze funktioniert, muss die Datenbank der Musik komplett auf dem Smartphone abgelegt werden. Aber natürlich sind nicht alle Songs dieser Welt dann auch auf dem Smartphone abgelegt, sondern nur eine bestimmte Auswahl. Wie viele Songs bzw. die notwendige Song-ID abgespeichert werden ist nicht bekannt und wird von Google auch nicht verraten, es dürften aber um die 17.000 sein.
Die Song ID enthält markante Punkte eines Songs und ermöglichst so eine schnelle Erkennung innerhalb weniger Sekunden – wenn der Titel in der lokalen Datenbank gespeichert ist. Um nicht all zu viele Ressourcen zu verbrauchen, wird die Abfrage nur etwa alle 60 Sekunden durchgeführt, so dass man nicht direkt nach dem Start eines Liedes den Titel auf dem Homescreen erwarten darf. Je nach Hintergrundgeräuschen kann es auch länger dauern oder unmöglich sein, denn Googles starke Algorithmen zum Filtern arbeiten Online besser als Offline.
Sinnvoll kann eine solche Funktion natürlich schon sein, vor allem wenn sie kaum Ressourcen verbraucht. Das Mikrofon ist ohnehin ständig eingeschaltet und hört auf „OK, Google“, so dass die Erkennung im Standby auch nicht viel mehr benötigt als das ständige Warten auf diesen Befehl.
Um die Datenbank aktuell zu halten, wird sie laut Googles Aussagen einmal pro Woche auf dem Smartphone aktualisiert. Neue Songs kommen dazu und wenig gespielte oder nie erkannte werden dafür entfernt. Die Liste dieser Songs hängt auch vom Wohnort des Nutzers ab, da die Musik-Gewohnheiten je nach Region völlig unterschiedlich sein können.
Ich denke durch die ständige Anpassung und die lokale Auswahl dürfte die Erkennungsrate trotz „nur“ um die 17.000 Songs recht hoch sein, und sicherlich wertet Google auch die Statistiken aus und weiß so sehr genau, welche Songs die Menschen in welcher Region hören und welche nicht. Eine Liste macht durch die Ankündigung zwar keinen Sinn, aber ein Nutzer hat sich dennoch die Mühe gemacht und hat einmal alle 17.000 Songs auf seinem Smartphone aufgelistet.
Laut Google nimmt diese Datenbank höchstens 500 MB Speicherplatz auf dem Smartphone ein, was für eine Nebenfunktion schon sehr viel ist. Wer sie nicht möchte, kann sie aber natürlich jederzeit deaktivieren. Standardmäßig ist sie aus diesem Grund auch ausgeschaltet und muss erst in den Einstellungen aktiviert werden.
Wer dieses Feature ebenfalls haben möchte, muss sich entweder ein Pixel 2-Smartphone kaufen – Google hat keine Pläne die Funktion auch auf anderen Geräten anzubieten – oder kann unsere Pixel 2-Verwandlung ansehen, in der wir auch erklären wie man diese Funktion per Shazam auf das eigene Smartphone bekommt.