Google-Doodle: Hannah Höch – Zum 128. Geburtstag der Ikone des Dadaismus
Google ehrt immer wieder Künstler(innen) für ihr Lebenswerk auf den internationalen Startseiten mit einem Doodle, und auch heute ist es wieder soweit. Die Dadaismus-Künstlerin, Hannah Höch, hätte am heutigen 1. November ihren 128. Geburtstag gefeiert und wird dafür mit einem sehr abstrakten aber auch aufwendigen Doodle geehrt. Es ist natürlich an ihre ganz eigene Richtung der Kunst angelehnt.
Das heutige Doodle wurde vom Künstler Patrick Bremer geschaffen, und konzentriert sich vor allem darauf, das Werk von Höch in einem Logo zu vereinen. Dabei steht vor allem die Fotomontage im Vordergrund, die ein wichtiges Mittel von Höch gewesen ist (siehe weiter unten ihr berühmtestes Werk). Zu sehen ist Höch selbst, mit vielen verschiedenen weiteren Elementen. Das Google-Logo ist heute nicht zu sehen und wird lediglich in Form der sechs Farben im Hintergrund angedeutet.
In frühen Entwürfen des Doodles war das Logo noch zu sehen, wie ihr auch auf der Info-Seite sehen könnt.
Hanna Höch, die mit vollem Namen eigentlich Anna Therese Johanne Höch hieß, wurde am 1. November 1889 in Gotha geboren und hat sich schon sehr früh mit dem Thema Kunst beschäftigt – unter anderem wohl deswegen, weil ihre Mutter Hobbykünstlerin gewesen ist. Ihr erstes Kunststudium musste sie aufgrund des 1. Weltkriegs abbrechen und lernte in ihrer Zeit in Köln den österreichischen Künstler Raoul Hausmann kennen. Gemeinsam schufen sie viele Kunstwerke und erfanden unter anderem die stilistische Fotomontage.
Über Hausmann knüpfte sie auch erste Kontakte zum Dadaismus und trat so langsam aber sicher aus dem Schatten ihres Lebensgefährten. Insgesamt kann man ihr keine Kunstrichtung zuordnen, da sie sehr viel ausprobiert hat und in vielen Bereichen aktiv war.
Ich habe alles gemacht und mich um Handschrift und Merkmal nie gekümmert. -Hannah Höch
Eines ihrer bekanntesten Werke trägt den langen Titel „Schnitt mit dem Küchenmesser. Dada durch die letzte Weimarer Bierbauchkulturepoche Deutschlands“. Dabei handelt es sich um ein sehr komplexes Tafelbild, das später auch zu einer Ikone des Dadaismus geworden ist, und Höch in Person ganz nach vorne gestellt hat. Auf folgendem Foto seht ihr das Bild
Dieses komplexe Tafelbild, später zu einer Art Ikone des Dadaismus avanciert, unterzog die Kunsthistorikerin Jula Dech sechzig Jahre später einer umfangreichen Untersuchung, indem sie nahezu alle einzelnen Montageelemente systematisch auf den Kontext ihrer medialen Herkunft zurückführte. Mit dieser ihrer Dekonstruktion, als Überarbeitung 1993 in der von Klaus Herding herausgegebenen Taschenbuch-Reihe Kunststück (s. Literatur) erschienen, setzte die Autorin einen neuen methodischen Standard für den Zugang zur Montage allgemein und für den zum dadaistischen Werk Hannah Höchs im Besonderen.
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