Das Verbinden eines Bluetooth-Geräts mit einem Android-Smartphone ist zwar nicht kompliziert, erfordert aber beim ersten Verbindungsaufbau mehrere Schritte und kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Google möchte diesen Prozess nun für alle Nutzer erleichtern und rollt ein Update über die Play Services aus, mit denen die Verbindung automatisiert und mit nur einem Schritt erledigt werden können soll.
In Zeiten von Smartwatches, smarten Lautsprechern und Smartphones ohne Kopfhöreranschluss wird Bluetooth eine immer wichtigere Grundlage zur Verbindung von zwei Geräten. Sind zwei Geräte erst einmal miteinander gekoppelt, funktioniert der Aufbau der Verbindung meist vollautomatisch, doch bei der ersten Verbindung muss man sich durch einige Menüs hangeln und in einigen Fällen sogar noch einen Bestätigungscode eingeben. Das soll nun in Zukunft wegfallen.
Ab sofort rollt Google die Fast Pair-Technologie aus, mit der sich Android-Smartphones sehr viel leichter mit Kopfhörern und anderen Geräten verbinden lassen. Damit das ganze funktioniert muss sowohl Bluetooth als auch der Zugriff auf den Standort aktiviert sein, so dass das Smartphone ständig per Bluetooth Low-Energy nach Geräten im direkten Umfeld scannt. Sobald ein neues Gerät entdeckt wurde, soll das Smartphone dieses erkennen und im besten Falle mit einem Touch die Verbindung ermöglichen, so wie das in der Animation unten im Artikel zu sehen ist.
Sobald ein neues Bluetooth-Gerät entdeckt wird, passiert folgendes:
1. Die Daten zur Identifikation werden an einen Google-Server gesendet, wo sie ausgewertet werden.
2. Ist das Gerät in Googles Datenbank vorhanden, werden die Informationen direkt an das Smartphone des Nutzers zurück gesendet
3. Dieses Paket enthält den Produktnamen, ein Foto des Geräts und Informationen über eine eventuelle Companion-App
4. Hat der Nutzer diese Benachrichtigung bestätigt, werden beide Geräte direkt per klassischem Bluetooth verbunden
5. Benötigt das Gerät eine Companion-App, kann man diese ebenfalls direkt und ohne Suche herunterladen
Der Vorteil dabei ist vor allem die Zeitersparnis, da nun keine Bluetooth-Einstellungen mehr aufgerufen und Geräte einzeln gesucht werden müssen. Komfortabler kann man das kaum noch gestalten, denn der eine Touch ist natürlich notwendig um die Verbindung tatsächlich zu bestätigen und freizugeben. Damit gehören auch die häufig kryptischen Bluetooth-Namen der Vergangenheit an.
Natürlich muss auch das Gerät diese Funktion unterstützen bzw. der Hersteller muss mit Google zusammenarbeiten um die Informationen in die Datenbank zu bekommen. Derzeit ist die Auswahl noch klein, das könnte unter Android aber schnell zum Standard werden. Google sichert damit eine weitere Schnittstelle ab, und könnte früher oder später (wohl eher später) auch dazu übergehen, Nutzer vor nicht kompatiblen Geräten zu warnen. Das würde zumindest Dinge wie die Blueborne-Sicherheitslücke oder andere Angriffe erschweren.
Die Funktion wird ab sofort über die Play Services ausgerollt und funktioniert auf allen Smartphones mit Android 6.0 Marshmallow und höher. Das Update für die Play Services kommt automatisch im Hintergrund. Laut Google funktioniert das ganze derzeit mit den eigenen Pixel Buds sowie den or „Libratone’s Q Adapt On-Ear“ und den Kopfhörer aus der Serie „Plantronics Voyager 8200“. Weitere Hersteller dürften schnell folgen.
» Ankündigung im Android Developers Blog