So wie schon im vergangenen Jahr, hat Google auch in diesem Jahr zwei Pixel-Smartphones im Sortiment und hat sowohl die normale als auch die XL-Variante im Programm. Dabei setzt Google in diesem Jahr auf zwei verschiedene Hersteller, wobei man die Wahl von LG wohl mittlerweile verfluchen dürfte, denn die XL-Variante kämpft mit vielen großen Problemen. Jetzt gibt es Informationen zur ursprünglich geplanten XL-Variante aus dem Hause HTC.
Anfang dieses Jahres gab es die ersten handfesten Informationen bzw. hartnäckigen Gerüchte rund um die Pixel 2-Smartphones, bei denen schon sehr früh feststand, dass Google an zwei Geräten arbeitet. Doch im März gab es dann einen ersten Bericht über ein drittes Smartphones mit dem Codenamen Taimen, bei dem es sich um ein noch größeres Gerät handeln sollte. Aus diesem ist dann schlussendlich das Pixel 2 XL von LG geworden, das nun im Handel erhältlich ist.
Es ist nicht bekannt ob Google eine Zeit lang tatsächlich erwogen hat drei Smartphones zu bauen, oder ob man von Anfang an einen kleinen Wettstreit zwischen HTC und LG in Planung hatte, um das möglichst beste Angebot zu bekommen. Im Juni dieses Jahre wurde dann jedenfalls bekannt, dass das größere Pixel 2 von LG mit dem Codenamen ‚Muskie‘ gecancelt wurde und man stattdessen LG mit der Produktion der XL-Variante beauftragt hat.
Im Android Open Source Project sind jetzt Informationen zum ursprünglich geplanten größeren Smartphone aus dem Hause HTC aufgetaucht, die das damals in Entwicklung befindliche Gerät bestätigen. Interessant dabei ist vor allem, dass ‚Muskie‘ ein kleineres Display und auch ein kleineres Gehäuse hätten haben sollen, aber dennoch über eine größere Batterie verfügt hätte: Statt den jetzt verwendeten 3.520 mAh hätte das Smartphone einen Akku mit 3.830 mAh haben können.
Über die Größe des Displays ist nichts bekannt, aber es hätte die gleiche DPI-Zahl haben sollen wie das jetzige im Handel befindliche Gerät: 560 DPI. Natürlich wäre auch der Pixel Visual Core mit an Bord gewesen, der sich auch in den beiden heutigen Smartphones befindet und eines der Geheimnisse der Kamera ist.
Der Grund für den Wechsel von HTC auf LG dürfte wohl vor allem auch optischer Natur gewesen sein: HTC hat bisher nicht wirklich Expertise darin, ein Smartphone mit einem sehr dünnen Rahmen um das Display zu produzieren, so dass man es wohl auch bei der XL-Variante nicht geschafft hätte. Da der Wechsel des Produzenten genau in eine Zeit fällt, als alle anderen großen Hersteller ihre „rahmenlosen Smartphones“ vorgestellt haben, könnte es sich dabei also auch um eine Panik-Reaktion und einen Schnellschuss seitens Google gehandelt haben.
Von Anfang an hatte die XL-Variante für mehr Begeisterung gesorgt, allein aufgrund des Displays und des modernen Rahmens. Die kleine Variante mag nun im Nachhinein die bessere Wahl sein, da sie eben nicht unter den massiven Problemen leidet, aber das Gerät wirkt einfach schon vom Start weg „alt“ – in dicken Anführungszeichen. Und genau das hat wohl auch den Ausschlag für LG gegeben, was vermutlich zu so einer späten Phase gekommen ist, dass der Testzeitraum verkürzt wurde.
Dass alles etwas überstürzt war, zeigen vielleicht auch die Kompromisse die man eingehen musste, um das Smartphone in der aktuellen Form auf den Markt zu bringen. Zwar hat die Pixel-Serie durch die vielen XL-Probleme nun einen gewaltigen Schuss vor den Bug bekommen, aber wenn Google die Probleme nun zeitnah transparent aufbereitet, die Geräte austauscht und die Marketing-Abteilung endlich mal aktiv wird, kann man den großen Schaden noch abwenden. Durch Schweigen wird das aber nicht besser.