Die Google Websuche steht weltweit in vielen Ländern und unzähligen Sprachen zur Verfügung, die über eben so viele Domains erreichbar sind. Seit jeher war die Sprache sowie die Oberfläche und die Regionalität der Suchergebnisse an die aufgerufene Domain gebunden – bis jetzt. Google hat nun eine kleine Änderung mit sehr großen Auswirkungen angekündigt: Ab sofort ist es vollkommen egal, welche TLD man aufruft.
Fast jedes Land dieser Welt hat eine eigene Top-Level-Domain (TLD), die am Ende einer Domain steht und einen Hinweis darauf gibt, aus welchem Land die Webseite stammt und in welcher Sprache man sie erwarte darf. Doch spätestens seit der großen Öffnung dieses Systems und TLDs wie .google oder auch daraus entstehende Domains wie abc.xyz ist das nicht mehr gegeben. Google zieht daraus nun seine Konsequenzen und ignoriert die TLD ab sofort.
Jeder Deutsche Nutzer dürfte wohl google.de in den Browser eingeben, und würde nie auf die Idee kommen auch einmal google.co.jp, google.hu oder gar google.co.in aufzurufen – ab sofort ist das aber möglich. Es wird nach jedem Aufruf die deutsche Google-Startseite in deutscher Sprache erscheinen und die enthaltenen lokalen Ergebnisse werden sich auf den deutschen Markt beziehen, statt eben auf den japanischen, ungarischen oder gar indischen.
Statt wie bisher die lokalen Einstellungen anhand der Domain anzupassen, wird nun der tatsächliche Standort des Nutzers verwendet. Das hat allerdings auch den Nachteil, dass man im nächsten Spanien-Urlaub nun auf spanisch begrüßt wird und nur schwerlich Nachrichten aus der Heimat findet. Als Sprache wird die eingestellte System-Sprache verwendet, wer also im Urlaub die eigenen Geräte nutzt, steht nicht vor dem Sprachproblem.
Today, we’ve updated the way we label country services on the mobile web, the Google app for iOS, and desktop Search and Maps. Now the choice of country service will no longer be indicated by domain. Instead, by default, you’ll be served the country service that corresponds to your location. So if you live in Australia, you’ll automatically receive the country service for Australia, but when you travel to New Zealand, your results will switch automatically to the country service for New Zealand. Upon return to Australia, you will seamlessly revert back to the Australian country service.
Sollte die Erkennung des Standorts nicht korrekt sein, kann man diesen direkt auf der Startseite in den Einstellungen ändern. Diese finden sich am unteren Rand aller Startseite, sowohl auf dem Desktop als auch in der mobilen Ansicht. Gleichzeitig sieht man dort auch die Information, welche Sprache und Region derzeit eingestellt ist. Erst durch eine veränderte Einstellung ist es möglich, auch Ergebnisse aus einem anderen Land aufzurufen.
Google weist darauf hin, dass trotz dieser Veränderung die lokalen Gesetze und Beschränkungen wie etwa das Recht auf Vergessen bestehen bleiben und auch weiterhin wie gewohnt angewendet werden. Bis auf den veränderten Einstiegspunkt in die Websuche gibt es also keinen weiteren Unterschied.
Es ist gut möglich, dass diese kleine Änderung der Beginn eines größeren Änderungsprozesses auf der Google-Startseite ist. In Zukunft könnte die Websuche dann z.B. auch unter search.google oder einer ähnlichen Adresse erreichbar sein – so wie der offizielle Google-Blog unter blog.google. Auch den erwarteten großen Veränderungen auf der Google-Startseite könnte so nun der Weg bereitet sein.
Die Änderung ist ab sofort aktiv und gilt für alle Plattformen, sowohl Desktop als auch Mobil sowie in den einzelnen Apps. Auch die Google Maps sind von dieser Änderung betroffen, allerdings macht es hier keinen ganz so großen Unterschied wie in der Websuche.
NACHTRAG
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