Im Zuge der immer weiteren Qualitätssteigerung der Videos hat YouTube vor wenigen Tagen erstmals den HDR-Modus für einige Smartphones aktiviert und damit fast ein Jahr nach der Vorstellung erstmals zugänglich gemacht. Mittlerweile ist die Liste der kompatiblen Geräte etwas länger geworden, und überraschenderweise stehen auch die Pixel-Smartphones darauf, die eigentlich gar nicht die notwendigen Hardware-Voraussetzungen mitbringen.
Schon im November 2016 hatte YouTube erstmals den HDR-Modus vorgestellt und wollte ihn damals auf dem Galaxy Note 7 anbieten, das aber bekanntlich in Flammen aufgegangen ist und nicht davon profitieren konnte. Beim HDR-Modus wird nicht die Anzahl der Pixel sondern deren Farbinformationen erhöht, so dass das Farbspektrum erweitert und schönere und realistischere Bilder dabei herauskommen. Das benötigt allerdings auch ein entsprechendes Display zur Darstellung und genügend Rechenpower unter der Haube.
Während der HDR-Modus am Freitag erst auf Smartphones von Samsung aufgetaucht ist, war er schon kurz darauf auch bei einigen anderen Modellen zu sehen. Neben dem Samsung Galaxy S8 und dem Galaxy Note 8 ist mittlerweile auch das LG G6 und das LG V30 auf der Liste der unterstützten Geräte – also allesamt die Flaggschiffe dieses Jahres. Als kleine Ausnahme stehen aber auch die Pixel-Smartphones aus dem vergangenen Jahr mit auf der Liste, die zwar das nötige Display, nicht aber die nötige Rechenpower mitbringen.
Um dennoch nicht hinter den Flaggschiffen von Samsung und LG hinterherhinken zu müssen, hat Google einfach Software-seitig die Voraussetzungen geschaffen. Die Möglichkeiten der Hardware wurden einfach nachgebaut, was offenbar kein so großes Problem zu sein scheint.
We’re using a highly optimized software decoder and custom rendering stack, and were able to extend support to Pixel devices. Next generation mobile devices with hardware acceleration will perform even better.
Dies gilt sowohl für das Pixel als auch für das Pixel XL und dürfte auf dem gleichen Wege auch mit den neuen Pixel-Smartphones funktionieren, die schon in wenigen Wochen vorgestellt werden.
Interessanterweise spricht Google auch davon, dass die „Next Generation“-Smartphones eine entsprechende Hardware-Beschleunigung verbaut haben um ebenfalls diesen HDR-Modus zu ermöglichen. Ob dies auch schon für die Pixel 2-Smartphones gilt ist nicht bekannt, aber da sich dies softwareseitig nachrüsten lässt, ist das eigentlich kein großes Problem. Man muss aber davon ausgehen, dass dies den Prozessor natürlich stark belastet und bei der Wiedergabe eines HDR-Videos vielleicht andere Prozesse praktisch zum erliegen kommen.
Diese neue Lösung würde auch erklären, warum es so lange gedauert hat, bis man diesen Modus endlich für die kompatiblen Smartphones freischaltet – denn man wollte wohl den Vorzeige-Geräten der beiden großen Hersteller in nichts nachstehen. Ob noch weitere aktuell auf dem Markt befindliche Geräte von anderen Herstellern unterstützt werden ist nicht bekannt, denn eine offizielle Liste von Google/YouTube gibt es noch nicht.
Die Auswahl von Videos im HDR-Modus auf YouTube ist zwar noch sehr begrenzt, aber diese wird mit steigender Anzahl von unterstützten Geräten natürlich ebenfalls steigen. Unter anderem unterstützt etwa die Google Camera auf den Pixel-Smartphones die Aufnahme von HDR+ Videos, die sich mit einer speziellen Version der Kamera-App auch auf viele andere Smartphones bringen lässt.