Streetview: Google kündigt verbesserte Kameras und Technologien zur Gebäude-Erkennung an

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Google Streetview hat mittlerweile den zehnten Geburtstag gefeiert und erfreut sich weltweiter Beliebtheit. An der Technologie für die Aufnahme der Fotos hat sich aber schon seit vielen Jahren nichts mehr getan. Jetzt hat Google eine deutlich verbesserte Kamera-Technologie angekündigt, die mit deutlicher weniger Kameras auskommt und dennoch eine bessere Bildqualität verspricht und mehr Informationen sammeln kann.


Die auf den Dächern der Streetview-Fahrzeuge verbauten Einrichtungen zum Schießen der Fotos haben sich seit gut 8 Jahren nicht mehr verändert und bekommt nun ein großes Update. Bisher waren mehr Kameras auf den Fahrzeugen verbaut, mit denen Fotos aus allen Richtungen gleichzeitig aufgenommen werden können. Jetzt ist der Aufbau nicht mehr ganz so knallrot wie bisher, und wird in ein dezentes Blau getaucht und ist auch kleiner als bisher. Natürlich ist es aber immer noch auf einem Turm auf den Fahrzeugen montiert und bleibt damit weiter sehr auffällig.

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Jetzt sind auf den Fahrzeugen nur noch zwei HD-Kameras montiert, die durch einen weiten Winkel dennoch die gesamte Umgebung aufnehmen können – sowohl in 360 Grad als auch Teile von Oben oder Unten. Außerdem finden sich auch weiterhin Sensoren auf den Fahrzeugen, die weitere Daten erfassen und sammeln können. Aber die Kameras übernehmen längst schon mehr Aufgaben als nur das Schießen von Fotos und sollen vor allem auch Kontext-Daten sammeln.

So sollen die neuen Systeme und Algorithmen hinter den Kameras noch besser in der Lage sein, tatsächlich Inhalte der Fotos zu erkennnen. So sollen Gebäude erkannt, Werbeschilder unterschieden und auch Namen von Geschäfte oder gar Öffnungszeiten erkannt werden. Dadurch sollen einerseits die Daten auf den Google Maps aktuell gehalten werden, in dem Straßenschilder und Hausnummern abgeglichen werden, und es sollen auch viel mehr Kontextinformationen zu einzelnen Geschäften und Orten vorgehalten werden, die in Zukunft dann genutzt werden können.

Schon seit langer Zeit nutzt Google die Hausnummern und Straßenschilder, und nun geht das ganze eben noch einen Schritt weiter und soll so z.B. Logos von Supermärkten sehr eindeutig erkennen und immer wieder zuordnen können.



Durch die HD-Kameras sollen aber auch viel mehr Details erkannt werden, so dass etwa Schilder mit den Öffnungszeiten oder auch Telefonnummern als solche erkannt und ausgewertet werden können. Dadurch können ebenfalls die Maps aktualisiert oder überhaupt erst mit Daten versehen werden – eben bei den vielen Geschäften, für die keine Öffnungszeiten zur Verfügung stehen.

Langfristig ist es das Ziel, dass Anfragen wie „wie heißt die Kirche neben dem pinken Haus um die Ecke“ beantwortet werden können. Das erfordert natürlich das Erkennen von Straßenecken, dann das Erkennen von pinken Gebäuden und natürlich auch das Erkennen von Kirchen – und dann die Kombination aus dem ganzen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, aber jetzt schafft man sich die dafür notwendige Infrastruktur und sammelt schon einmal fleißig Daten.

Wie weit diese Technologie fortgeschritten ist, ist nicht bekannt, aber vermutlich schon weiter als Google uns bis jetzt glauben machen möchte. Auch die neuen Streetview-Fahrten in Deutschland finden nur aus dem Grund der Datensammlung und nicht wegen der Fotos statt. Es ist davon auszugehen dass die Fahrzeuge auch hierzulande solche Daten bereits sammeln – vermutlich auch in Österreich.

[The Verge]




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