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Project Jacquard: Google und Levis bringen erste smarte Jacke auf den Markt

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Unter dem Begriff „Wearable“ werden eigentlich Geräte zusammengefasst, die der Nutzer direkt am Körper trägt, aber bisher sind damit vor allem Smartwatches gemeint. Gemeinsam mit Levi’s arbeitet Google nun schon seit über zwei Jahren daran, dies zu ändern und eine neue Kategorie zu etablieren – nämlich die smarte Kleidung. In zwei Tagen soll in den USA nun die erste smarte Jacke der beiden Unternehmen auf den Markt kommen.


Am Rande der Google I/O 2015 hatte die Google-Abteilung ATAP (Advanced Technoloy and Projects) Forschungen an smarter Kleidung angekündigt und wollte diese in eine riesige Touch-Oberfläche verwandeln. Etwa ein Jahr später wurde dann die Partnerschaft mit Levi’s und der Beginn des „Project Jacquard“ verkündet, das beide Unternehmen gemeinsam auf den Markt bringen möchte. Wieder eineinhalb Jahre später – also heute – soll das erste Produkt nun endlich auf dem Markt kommen und die potenziellen Möglichkeiten abstecken.

Schon Anfang des Jahres hatten beide Unternehmen angekündigt, dass das erste Produkt im Herbst zu haben sein wird, und sie haben Wort gehalten. Am Mittwoch wird in den ersten Geschäften in den USA das erste Modell der Trucker-Jacke zu haben sein – und zwar für einen Preis von 350 Dollar. Kurz darauf soll dann der landesweite Rollout für alle Geschäfte beginnen, so dass man sich nicht lange der Testphase hingibt und sofort aufs ganze gehen möchte.

Ganz so abenteuerlich wie gedacht wird die Technologie zu Anfang aber noch nicht sein. Es wird nicht die gesamte Kleidung zur Touch-Fläche, sondern erst einmal nur ein Teil auf dem Unterarm des Nutzers. Zusätzlich muss noch ein Bluetooth-Stick angeschlossen werden, der die Kommunikation mit dem Smartphone regelt und so für die Verbindung sorgt. Dieser Stick muss zum Waschen der Kleidung natürlich entfernt werden und kann auch in anderen Modellen zum Einsatz kommen. Die restliche Technologie kann problemlos auch in die Waschmaschine gepackt werden.

Man kann sich Jacquard also erst einmal nur als extern angeschlossene Eingabemethode vorstellen, die sich aber im Laufe der Zeit sehr schnell weiter entwickeln kann. Vorerst ist es nur eine Art Touchpad auf dem man Tippen und Swipen kann.



Obiges Video zeigt das ganze noch einmal in einem Hands-On und wie man sich die Verarbeitung dieser Signale vorstellen kann. Da man praktisch ins blinde tippt und swiped, muss die Jacke erst einmal nicht ganz so genau arbeiten und dient lediglich dazu, einige Gesten zu erkennen, mit denen man etwa Anrufe entgegen nehmen oder die Musik beeinflussen kann – zu viel mehr wird es wohl auch anfangs nicht genutzt werden.

Vorerst handelt es sich dabei noch mehr um Spielerei als praktischen Nutzen, aber das kann sich schnell ändern. Später dürften noch weitere Kleidungsstücke mit größeren Flächen dazu kommen, dann vielleicht auch mit mehr Gesten und eines Tages dann wohl auch mit Display. Spätestens mit den ersten rollbaren und faltbaren Displays, die uns ja seit langer Zeit jährlich versprochen werden, ergibt sich hier einiges an Potenzial, dass sicherlich auch im Zuge des Project Jacquard genutzt werden könnte.

Ob und wann diese Jacken auch außerhalb der USA erhältlich sind, ist noch nicht bekannt.

» GWB: Alle Informationen rund um das Project Jacquard

[9to5Google]


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