GoogleWatchBlog

Kein Oreo-Update für das G4: Motorola bricht das Update-Versprechen – Nutzer gehen auf die Barrikaden

» Web-Version «

Dass Werbung nicht immer das hält was sie verspricht ist bekannt, aber häufig geht es dabei nur um das Kleingedruckte und Details. Doch wenn ein beworbener Schwerpunkt eines Produkts nicht eingehalten werden kann, dann ist das schon eine ganz andere Sache und kann zu großem Ärger mit den Kunden führen. Vor diesem Problem steht derzeit Motorola, das mit der vor wenigen Stunden veröffentlichten Liste der Smartphones mit Oreo-Updates für einen kleinen Aufschrei unter den Nutzern gesorgt hat.


Besitzer eines Android-Smartphones sind es gewohnt, dass ihr teuer gekauftes Gerät nach etwa einem Jahr in den Augen des Herstellers nichts mehr wert ist und auch keine Updates mehr bekommen wird – das muss man leider aufgrund mangelnder Konkurrenz bis heute in Kauf nehmen. Aus diesem Grund stehen vor allem Hersteller und Smartphones mit einem Update-Versprechen hoch im Kurs – auf das man sich als Kunde natürlich verlässt.

Als Motorola das Moto G4 auf den Markt gebracht hat, wurde es mit Android 6.0.01 Marshmallow ausgeliefert und kam mit dem Versprechen, dass das Smartphone sowohl ein Update auf Android N und auch auf Android O bekommen wird (damals waren die beiden Namen noch nicht bekannt). Das Update auf Android Nougat hat man noch ausgeliefert und verteilt es in Deutschland seit März 2017 – doch nun sollte man sich nicht zu früh auf den März 2018 freuen.

Motorola hat zwar vor wenigen Stunden eine Liste mit 12 Smartphones veröffentlicht die das Update auf Android Oreo bekommen werden, aber ausgerechnet das G4 war nicht mit dabei – und damit hat man das damals abgegebene Versprechen gebrochen. Das ist Motorola auch vollkommen bewusst, denn das Versprechen ist mittlerweile aus dem Werbematerial entfernt worden, so als wenn es niemals existiert hätte – und das bringt die Nutzer noch zusätzlich auf die Palme.

Vor allem in Indien und einigen anderen asiatischen Ländern ist der Frust nun groß, da sich das G4 dort überaus großer Beliebtheit erfreut und sicher auch wegen diesem Versprechen gut verkauft wurde. Möglicherweise wird man die Meinung noch einmal ändern und das Update doch noch eines Tages nachschieben, aber den Image-Schaden wird man nun wohl so schnell nicht wieder los…



Offenbar ging auch die Marketing-Abteilung von Motorola selbst bis vor wenigen Stunden davon aus, dass das G4 ein Update bekommt. Auf Twitter wurde die Frage nach einem Update für das G4 noch mit Ja beantwortet, und schon kurz darauf wurde der Tweet kommentarlos gelöscht. Das ist mal wieder kein guts Marketing und zeigt nur, dass die linke Hand manchmal nicht weiß, was die rechte tut.

Insbesondere als ehemalige Google-Tochter ist das natürlich ein Armutszeugnis, und bisher hat sich das Unternehmen nicht dazu geäußert, WARUM das Smartphone das Update nicht bekommen wird. An der Hardware dürfte es nicht liegen, so dass es wohl einfach nur eine Business-Entscheidung gewesen ist, bei der das Management wohl die eigenen abgegebenen Versprechen vergessen hat.

Schon mit dem Android Wear-Updates für die Smartwatches hatte sich Motorola in diesem Jahr keinen Gefallen getan und hat erst als einer der letzten Hersteller überhaupt ein Update für das Sport-Modell ausgeliefert und hat viel Zeit vergehen lassen – ohne eine vernünftige Kommunikation. Bleibt eigentlich nur zu raten, dass man in Zukunft, so wie die Mutter Lenovo auf ein reines Android setzen und so nur sehr wenige bis gar keine Anpassungen vornehmen muss.

[WinFuture]

UPDATE:
» Nach Shitstorm: Das Motorola G4 bekommt jetzt doch das Android Oreo-Update


Keine Google-News mehr verpassen:
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | Jetzt den GoogleWatchBlog-Newsletter abonnieren