Vor zwei Tagen hatten Googles Entwickler einen Schalter umgelegt und haben einen neuen Button für die Maps-Overlays eingeführt, mit dem das Umschalten der Ebenen sichtbarer werden soll als bisher. Gleichzeitig gab es aber auch ein Update über den Play Store auf die Version 9.62, die noch einige weitere Neuerungen mit sich bringt. Außerdem zeigen sich in einem Teardown viele neue Möglichkeiten und Informationen für Pendler.
Der Umfang der Google Maps wächst immer weiter und allein in diesem Jahr kamen schon Funktionen für das Parken, neue Bereiche für Fragen und Antworten, das Teilen des Standorts und seit neuestem auch die Video-Bewertungen dazu, aber damit ist noch lange nicht Schluss. Jetzt konzentriert man sich aber erst einmal wieder auf eine Kernfunktion und möchte Pendler besser verstehen und ihnen passendere Vorschläge unterbreiten.
Video-Bewertungen
Seit kurzem gibt es in den Google Maps die Video-Bewertungen, bei denen Local Guides Videos mit einer Länge von 15 bzw. 30 Sekunden hochladen können. Diese waren bisher nur in den normalen Review-Fotos zu finden und konnten lediglich durch die Angabe der Dauer unterschieden werden. In der neuen Version der Maps bekommen sie nun einen eigenen Tab und grenzen sich damit genau so von allen anderen Fotos ab wie etwa die 360-Grad-Ansichten oder die Fotos direkt vom Eigentümer dieses Ortes.
18 Notification Channels
Mit Android Oreo hat Google die Notification Channels eingeführt, mit denen sich die einzelnen Benachrichtigungen von Apps trennen und individuell für den Nutzer einstellen lassen. So wie kein anderes Team machen die Entwickler der Maps exzessiven Gebrauch davon und kommen nun auf nicht weniger als 18 (!) Kanäle, die der Nutzer individuell anpassen kann. Es würde mich aber nicht wundern, wenn man dort bald etwas Ordnung hereinbringt.
Außerdem kann in der App nun eingestellt werden, ob man über offene Fragen in der Umgebung informiert werden und eine Chance zur Beantwortung bekommen möchte. Diese Funktion zum Befüllen des Q&A-Bereiches lässt sich nun deaktivieren, so dass man auch Orte betreten kann, ohne ständig nach Informationen gefragt zu werden – das gleiche gilt natürlich auch für Fotos.
Teardown: Viele Neuerungen für Pendler
So wie die Google-App auch, können die Maps den Nutzer über Verkehrsinformationen auf der eigenen Route informieren und Verzögerungen anzeigen. Dabei gehen die Maps standardmäßig davon aus, dass der Nutzer von Montag bis Freitag von Vormittag bis zum späten Nachmittag bei der Arbeit und in den anderen Zeiten zu Hause ist – die entsprechenden Adressen sind bei den meisten Nutzern mittlerweile hinterlegt. Doch da dies nicht auf alle Menschen zutrifft, lassen sich diese Faktoren nun umfangreich einstellen.
Der Zeitraum für das Pendeln zur Arbeit oder nach Hause kann nun direkt in der App festgelegt werden. Außerdem kann eingestellt werden, mit welchen Verkehrsmitteln man normalerweise unterwegs ist, und dann nur relevante Informationen zu dieser Strecke angezeigt bekommen. Wer all dies nicht einstellen oder vielleicht auch immer wieder mal anpassen möchte, kann auch die Location History zur Hilfe nehmen und die Algorithmen automatischen erkennen lassen, welche Wege man dauerhaft nimmt und so eine „private Map“ erstellen.
Außerdem sollen dem Nutzer auch alternative Routen angezeigt werden, falls die eigene Strecke nicht befahrbar ist oder der Weg viel länger dauern würde. Das tun die Maps zwar schon seit längerer Zeit, aber nun wird es wohl Teil eines umfangreicheren Pendler-Bereiches. Wie genau dieser aussehen wird ist noch nicht klar, aber es scheint fast so als wenn eine kleine Assistenz-Funktion in die Maps Einzug hält, die eben bei diesen täglichen Routen helfen soll.
All das ist schon weit fortgeschritten und könnte jederzeit serverseitig freigeschaltet werden, und dann hoffentlich auch in deutscher Sprache. Wer sich für die ganzen einzelnen Strings in der App interessiert, findet diese natürlich in unserer Quelle bei AndroidPolice – an dieser Stelle hätten sie hier aber in diesem Umfang keinen Sinn gemacht.
Teardown: Motorrad-Modus
Schon vor einiger Zeit ist ein „Two-Wheeler“-Modus in den Maps aufgetaucht, wobei damals aber nicht ganz klar war, ob es sich dabei um eine Funktion für Fahrradfahrer oder für Motorradfahrer handelt. Das ist nun eindeutig geklärt, und auch das Pendeln für Motorradfahrer bekommt nun eigene Optionen und vielleicht auch alternative Routen, die mit dem Auto vielleicht nicht immer möglich sind bzw. bei denen auch mal ein Stau durchfahren werden kann.
Teardown: Verspätungen melden
Schon seit einiger Zeit kann man in den Maps den eigenen Standort freigeben und anderen Menschen zeigen, wo man sich befindet. Sollte man sich auf dem Weg nach Hause oder in die Arbeit verspäten, was die Maps aufgrund der umfangreichen Informationen wohl auch automatisch erkennen können, werden nun automatische Benachrichtigungen bzw. Vorlagen zum Teilen angeboten.
On my way to work
Going to work soon. Google Maps says it\’ll take about %s to get there.
On my way home
Leaving work soon. Google Maps says it\’ll take about %s to get home.
Ob eine solche Nachricht beim Chef gut ankommt sei mal dahin gestellt, aber es ist natürlich besser, als sich gar nicht zu melden. Dennoch wäre ein Anruf vielleicht vorzuziehen 😉