Es dürfte wohl mittlerweile jeder mitbekommen haben: Am morgigen Sonntag findet die Bundestagswahl statt und jeder wahlberechtigte Bürger ist dazu aufgerufen, sein Kreuzchen neben der präferierten Partei zu machen. Damit das auch niemand vergisst, schaltet Google nun schon einen Tag früher ein entsprechendes Doodle. Das ist aufgrund der vielen Angebote rund um die Bundestagswahl auch nicht ganz uneigennützig.
In vielen Ländern erinnert Google die Menschen an eine bevorstehende Wahl und nutzt dafür häufig das gleiche Doodle in einer angepassten Form – so auch heute in Deutschland. Das Doodle zeigt das Logo in großen Buchstaben, wobei das zweite G durch einen Tisch mit der darauf stehenden Wahlurne ersetzt wird. Das macht Design-technisch zwar keinen Sinn, aber immerhin trägt der Tisch die Farbe des Buchstabens. Auf der Box befindet sich die deutsche Flagge.
Es ist nicht das erste mal dass Google die Deutschen an die bevorstehende Wahl erinnert, denn schon vor zwei Wochen gab es erstmals ein Briefwahl-Doodle, in dem man die Briefwähler auf den immer näher rückenden Termin hinweisen wollte.
Die Bundestagswahl dient der Bestimmung der Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Sie findet nach Art. 39 des Grundgesetzes grundsätzlich alle vier Jahre statt; die Wahlperiode kann sich jedoch im Falle der Auflösung des Bundestages verkürzen (Art. 63 & Art. 68 GG) oder im Verteidigungsfall verlängern (Art. 115h GG).
Das Bundestagswahlrecht beruht auf dem Prinzip der personalisierten Verhältniswahl und hat einige Besonderheiten wie die Fünfprozenthürde und die mögliche Existenz von Überhangmandaten. Der Termin einer Bundestagswahl wird vom Bundespräsidenten in Absprache mit der Bundesregierung und den Ländern festgelegt. Näheres wird vom Bundeswahlgesetz bestimmt. Die letzte Wahl fand am 22. September 2013 statt – die nächste Wahl wird am 24. September 2017 stattfinden.
In diesem Jahr hat Google gleich eine ganze Reihe von Angeboten rund um die Bundestagswahl gestartet und greift damit – aus Informationstechnischer Sicht – so stark in den Wahlkampf ein, wie bisher in keinem Jahr zuvor. Schon vor einigen Wochen hatte man angekündigt, dass sich alle Kandidaten selbst in der Websuche präsentieren können, und alle Parteien und viele Kandidaten haben dies auch genutzt. Noch bis zum morgigen Sonntag kann man einfach nach dem Namen eines Politikers suchen und bekommt dort eine Kurz-Version des Programms und die Schwerpunkte geliefert.
Außerdem hat Google vor kurzem ein Kandidaten zur Bundestagswahl-Portal gestartet, in dem man für jeden Kreis die kandidierenden Politiker und Informationen über sie sehen kann – sicher eine sehr gute Übersicht, die man so einfach nicht überall bekommt. Natürlich darf auch ein separates Trends-Portal nicht fehlen, in dem es viele Informationen rund um die Wahl im Zusammenhang mit der Websuche gibt.
Ein großes Medienecho haben auch die YouTube-Interviews mit den beiden Spitzenkandidaten Angela Merkel und Martin Schulz ausgelöst, die sich unentschlossene vielleicht auch noch einmal ansehen und sich mal ein etwas anderes Bild von den beiden Kandidaten machen können.
Aber es gab auch schon negative Stimmen, denn erst in dieser Woche hatte die AfD Google unzulässige Einmischung in den Wahlkampf vorgeworfen, was natürlich zu einem großen Medienecho führte – von Google aber großteils unkommentiert blieb.
Also nicht vergessen: Am Sonntag ein Kreuzchen machen.