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Computer-Experten in Hollywood: Google fordert mehr Diversität in Serien und Filmen

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Google und viele andere große IT-Unternehmen setzen sich seit Jahren für mehr Diversität ein und setzen auf bestimmte Quoten innerhalb ihrer Belegschaft. Doch wie Google in einer gemeinsamen Studie mit der University of South California herausgefunden hat, ist diese Entwicklung noch nicht bei den großen Hollywood-Produzenten angekommen. Das würde man nun gerne ändern und hat die Studie aus diesem Grund veröffentlicht.


In Hollywood-Filmen setzt man bekanntlich mehr auf Effekte als auf Realismus und beschäftigt sich wohl nur am Rande bis gar nicht mit Themen wie Diversität. Viel wichtiger ist es, dass Autos bei einem kleinen Zusammenstoß explodieren, Computer-Systeme stets über eine futuristische Oberfläche verfügen und ebenfalls gerne mal zur Explosion neigen. Auch die Computer-Experten vor dem Bildschirm stellen meist das gleiche Rollenbild da und werden kaum ausgetauscht.

Computer-Experten oder gar Programmierer sind in Hollywood-Filmen meist nicht wirklich im Mittelpunkt und arbeiten entweder allein in dunklen Laboren oder in einem großen Team mit Nasa-ähnlichem Equipment. Doch die Rollenbilder sind meist die gleichen und werden von weißen Männern dominiert. Mehr als 2/3 entsprechen diesem Rollenbild. Bei 17,2 Prozent davon handelt es sich um Asiaten und lediglich bei 15,5 Prozent sind andere ethnische Gruppen oder gar mal eine Frau in dieser Rolle zu sehen.

Im Durchschnitt müsste man etwa 85 Stunden Serien ansehen, bis man erstmals eine Frau mit nicht weißer Hautfarbe in der Rolle einer Computer-Expertin sieht. Laut der Studie sind weibliche IT-Experten aus dem Nahen Osten kein einziges mal zu sehen gewesen. Doch diese Studie wurde nicht etwas durchgeführt um den Mitarbeitern viele schöne Filmabende zu bescheren, denn tatsächlich ist das für Google und für die gesamte Branche ein großes Problem.

Hollywood-Filme und Serien sind zwar nicht immer realistisch, haben aber dennoch einen großen Einfluss auf die vor allem jungen Menschen und bilden auch ihre Berufswünsche. Und wenn dort nur weiße Männer in dieser Rolle zu sehen sind, werden sich nur wenige dunkelhäutige Frauen davon angesprochen fühlen.



Google glaubt, dass man den Anteil anderer Gruppen in Filmen und Serien hochschrauben sollte, und so im Laufe der Jahre auch mehr Interessenten aus anderen ethnischen Gruppen für solche Stellen bekommt. Konkret sagt man sogar, dass alle Programme zur Ausbildung und Interessensgewinnung von Mädchen nicht viel bringen, wenn in den Filmen dann ein ganz anderes Bild (siehe oben) vorgespielt wird, in dem keine Frau wirklich arbeiten möchte. Tatsächlich scheinen die Studios also eine hohe Verantwortung zu haben.

Serien wie CSI sollen laut Google dazu geführt haben, dass sich mehr weibliche Jugendliche für Forensik interessieren während Filme wie die Tribute von Panem-Trilogie plötzlich dazu geführt haben sollen dass es mehr weibliche Bogenschießerinnen gibt. Weibliche Programmierer in erfolgreichen Filmen und Serien könnten dann also vielleicht einen Boom auslösen – und genau diesen brauche die Unternehmen um ihre Quoten und Vorstellungen in punkto Diversität zu erhöhen.

Die Studie geht nicht nur auf die Filme im allgemeinen ein, sondern geht auch etwas tiefer. So nutzen etwa 25 Prozent aller weiblichen Computer-Experten in den Filmen die Google Websuche, die häufig als Produktplatzierung in Filmen zu sehen ist. In den für YouTube eigenproduzierten Serien kommen ebenfalls häufig Frauen in diesem Bereich zum Einsatz, was man selbst als großen Erfolg sieht.

» Weitere Details zur Studie

[WinFuture]


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