Bericht: Google-Mutter Alphabet will 1 Milliarde Dollar in Uber-Konkurrent Lyft investieren
Gerade erst hat der Waymo-CEO John Krafcik auf der IAA klar gestellt, dass man mit den etablierten Auto-Herstellern zusammen arbeiten und nicht konkurrieren möchte, da macht man schon den nächsten Schritt, um dies wieder unter Beweis zu stellen. Laut Medienberichten soll die Google-Mutter kurz vor einem Investment in Höhe von 1 Milliarde Dollar beim Fahrtenvermittler Lyft stehen – und damit könnte man eine ganze Kettenreaktion auslösen.
Google, und jetzt Alphabet, ist schon seit langer Zeit im Automobil-Sektor tätig und beschäftigt sich seit Jahren unter dem Self Driving Car-Projekt mit der Entwicklung und teilweise auch dem Bau von solchen selbstfahrenden Fahrzeugen. Während das Geschäftsmodell lange Zeit nicht klar war, und es bis heute noch nicht vollständig ist, hat man aber immer wieder betont, nicht selbst Autos bauen und verkaufen zu wollen. Viel mehr soll es um die Vermittlung der Fahrten gehen.
Laut US-Medienberichten steht die Google-Mutter Alphabet kurz vor einer Investition in Höhe von 1 Milliarde Dollar beim Fahrtenvermittler Lyft, der damit zu einem nicht unerheblichen Anteil auch unter der Kontrolle von Alphabet stehen würde. Ziel dieser Investition dürfte es natürlich sein, möglichst schnell einen Fuß in diesen Markt zu bekommen und die eigenen Fahrzeuge dort unterzubringen und die Dienst gleichzeitig auch den etablierten Auto-Herstellern anzubieten.
Derzeit verdienen die Autohersteller nur einen Cent pro gefahrene Meile.
Das ist die wichtigste Statistik, an die man denken muss. Ich denke, wir können ihnen helfen, profitabler zu werden, indem wir einen besseren Deal bieten.
Nicht umsonst dürfte der Waymo-CEO obigen Satz gesagt haben, denn bisher hat Alphabet im Bereich der Fahrtenvermittlung nicht wirklich viel Expertise, auch wenn sich das mit der Reichweite der Google-App oder auch den Google Maps natürlich sehr schnell ändern könnte. Schon heute vermittelt man darüber Taxi-Fahrten von vielen Unternehmen, und es wäre ein leichtes, dot einen eigenen Dienst zu platzieren und so schnell an der Spitze mitzuspielen. Aber offenbar möchte man eher auf halbwegs etablierte Anbieter in diesem Bereich setzen.
Interessant ist die Investition vor allem deswegen, weil Google/Alphabet auch bei Uber einen sehr großen Fuß in der Tür hat und seit vielen Jahren an dem nicht ganz unumstrittenen Unternehmen beteiligt ist. Doch der Rechtsstreit zwischen Uber und Waymo dürfte wohl dafür gesorgt haben, dass sich Alphabet nach Alternativen umsieht und diese im zweiten großen Anbieter Lyft gefunden hat. Gut möglich, dass Google den Anbieter Uber so langfristig fallen lässt.
Gleichzeitig bringt man sich so in Stellung und schafft eine große Konkurrenz zu den diversen Fahrtenvermittlern oder auch Ridesharing-Diensten der großen Hersteller, wobei mit car2go von Daimler oder DriveNow von BMW nur mal zwei hierzulande bekannte Konkurrenten zu nennen wären. Ein externer Anbieter kann hier vermutlich bessere Konditionen und natürlich die größere Fahrzeugauswahl bieten, als eine Tochter eines Herstellers – und genau diese Rolle möchte Alphabet in Zukunft übernehmen.
Noch soll die Investition nicht in trockenen Tüchern sein, aber sie soll direkt aus der Chefetage von Larry Page höchstpersönlich geleitet werden, so dass man davon ausgehe kann dass es auch tatsächlich zustande kommt. Welches Unternehmen der Alphabet-Holding investiert, ist übrigens ebenfalls nicht bekannt. Es könnte Google sein, möglicherweise aber auch CapitalG oder eben auch Waymo. Ganz auszuschließen ist natürlich auch ein „L is for Lyft“ und damit eine Übernahme nicht – auch wenn es unwahrscheinlich ist.
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | GoogleWatchBlog-Newsletter