Nicht nur das Filtern und Zusammenstellen von Informationen ist ein Schwerpunkt für Künstliche Intelligenzen, sondern vor allem auch die Kommunikation mit dem Menschen. Diese gestaltet sich abseits der Sprache allerdings schwerer als man denkt und muss so in riesigem Ausmaß trainiert werden. Google hat nun weitere Daten aus der im vergangenen Jahr gestartet Zeichen-App Quick Draw veröffentlicht und zeigt viele interessante Beispiele.
Ende letzten Jahres hatte Google die Zeichen-App Quick, Draw veröffentlicht und hatte diese zuerst als kurzweiliges Spiel für zwischendurch platziert, in dem die Zeichenkünste des Nutzers getestet werden können. Konkret lief das so ab, dass der Nutzer zum Zeichnen eines bestimmten Objekts aufgefordert wurde und diese Zeichnung dann wiederum von einer Künstlichen Intelligenz erkannt werden sollte. Innerhalb kürzester Zeit haben daran viele Millionen Menschen teilgenommen.
Schon vor einigen Monaten hatte Google die ersten Daten aus Quick, Draw veröffentlicht und jetzt hat man diese etwas weiter ausgewertet und durch die KIs gejagt. Herausgekommen ist dabei vor allem, dass die Menschen bei bestimmten Objekten stets das gleiche Bild vor Augen haben und es exakt gleich malen. So ist bei obiger Animation die Zeichnung eines Katzengesichts von 1.000 Nutzern überlagert zu sehen – und dennoch ist noch etwas zu erkennen.
Bei einem Stuhl hingegen gibt es einige regionale Unterschiede: Während dieser in vielen Ländern von vorne gezeichnet wurde, haben ihn die Nutzer aus Korea in einer schrägen 3D-Ansicht gezeichnet. Das ist für einen Menschen kein großer Unterschied, aber für eine KI ergibt sich natürlich ein völlig anderes Bild. Ein ähnliches Problem hatte man auch bei Schuhen. Ein Großteil der Menschen hat Sneakers gezeichnet, so dass die KI irgendwann dachte dass nur Sneakers Schuhe sind und alle anderen Schuhformen nicht mehr als solche erkannt hat – an dieser Stelle müssen dann einige Stellschrauben gedreht werden, um den Algorithmen mitzuteilen dass es verschiedenste Arten von Schuhen gibt.
Google hat diese Datenbank veröffentlicht und stellt sie allen interessierten Forschern und Entwicklern zur Verfügung. Aufgrund dieser umfangreicher Meta-Daten können viele weitere Datenbanken gefüttert und KIs trainiert werden. Der Aufbau einer so umfangreichen Datenbank ist normalerweise sehr teuer oder kaum möglich, während sich Google diese Daten wieder einmal spielerisch und vollkommen umsonst von den eigenen Nutzern geholt hat – so wie man es oftmals tut.
Insgesamt haben 20 Millionen Menschen aus über 100 Ländern an dem Experiment teilgenommen und haben über 800 Millionen Zeichnungen angefertigt. Vorerst hat man nun mal 50 Millionen Zeichnungen ausgewertet und veröffentlicht, aber auch die weiteren Kunstwerke sollen im Laufe der Zeit freigegeben und ausgewertet werden.
Ebenfalls auf Grundlage dieser Daten können dann wieder Tools entstehen wie Googles Auto Draw, das die Zeichnungen des Nutzers nicht nur erkennen sondern diese auch vervollständigen kann.
» Quick, Draw: The Data
» Ankündigung im Google Research Blog