Castle & CarCraft: Fahrzeuge der Google-Schwester Waymo legen jährlich 4 Milliarden Kilometer zurück
Die Fahrzeuge der Google-Schwester Waymo sind schon seit vielen Jahren auf den Straßen einiger US-Städte unterwegs und sammeln beim befahren der Straßen und interagieren mit anderen Verkehrsteilnehmern wichtige Daten. Doch tatsächlich ist das nur ein kleiner Randbereich der Forschung an dieser Technologie, denn daneben betreibt man auch noch einen mächtigen Simulator und eine eigene Teststrecke.
Immer wieder gibt Waymo Einblicke in den Fortschritt der Technologie, der Fahrzeuge und der gesamten bisher aufgebauten Infrastruktur. Mit den auffälligen Kamerafahrzeugen sticht man aus der Masse heraus und hat es somit längst auch in die öffentliche Wahrnehmung geschafft. Allerdings dienen diese Fahrten eigentlich nur zum Endtest der Software, denn die tatsächliche Entwicklung und Lernarbeit findet an anderer Stelle statt.
Die selbstfahrenden Fahrzeuge legen pro Jahr etwa 3 Millionen Meilen zurück und legen damit etwa ein Dutzend mal die Strecke bis zum Mond zurück. Aber im Vergleich zum Simulator, den man liebevoll CarCraft (nach WarCraft) benannt hat, ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein: In jedem Moment sind im Simulator 25.000 Autos unterwegs die gemeinsam eine Strecke von 2,5 Milliarden Meilen zurück legen – und das ist dann schon einmal eine ordentliche Ansage.
At any time, there are now 25,000 virtual self-driving cars making their way through fully modeled versions of Austin, Mountain View, and Phoenix, as well as test-track scenarios.
In 2016, they logged 2.5 billion virtual miles versus a little over 3 million miles by Google’s IRL self-driving cars that run on public roads. And crucially, the virtual miles focus on what Waymo people invariably call “interesting” miles in which they might learn something new.
Bei Waymo werden diese Strecken die „interessanten Meilen“ genannt, weil man dort am meisten lernt und sehr leicht neue oder auch gefährliche Situationen ausprobieren und erlernen kann. Wenn es eine solche Situation im echten Straßenverkehr gegeben hat, wird dies exakt im Simulator nachgebaut und bis ins kleinste Detail analysiert und eine Lösung gefunden.
Aber es gibt auch noch eine weitere Zwischenstufe zwischen Simulator und Straße: Auf einem großen Gelände, das man Castle getauft hat, können ebenfalls sehr leicht Situationen nachgebaut und dann mit den echten Fahrzeugen geübt werden. Dort lassen sich Straßen versetzen, es gibt Kreisverkehre, andere Fahrzeuge, Fußgänger, Verkehrsschilder und alle anderen Dinge, auf die die Fahrzeuge im öffentlichen Straßenverkehr auch achten müssen.
Mehr als 20.000 in Castle geübte Situationen wurden bereits in CarCraft übertragen und werden dort immer wieder abgespielt, bis die Fahrzeuge schlussendlich sicher mit den Situationen umgehen und die vollständige Szenerie erfassen können. Mit diesen drei „Datenquellen“ ist es natürlich auch kein Wunder, dass Waymos Fahrzeuge der Konkurrenz davon eilen.
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