Nach einer sehr langen Wartezeit hat Google vor zwei Wochen den Allo Web Client gestartet und ermöglicht die Nutzung des Messengers und des integrierten Google Assistant damit erstmals auch außerhalb des Smartphones. Die Meinungen über den Web Client gehen auseinander, und nicht wenige Nutzer hätten sich eher eine Desktop- statt eine Web-Version gewünscht. Ein Bastler hat nun eine solche Desktop-App für Windows und Mac gebastelt und bietet diesem zum Download an.
Als das Allo-Team angekündigt hat, dass man an einer Version für den Desktop arbeitet, war die Begeisterung der Nutzer groß. Doch den ersten Dämpfer erhielt man dann schon, als der Client immer wieder verschoben wurde, und sich abzeichnete, dass es sich dabei um einen Browser- statt um einen Desktop-Client handelt. Doch natürlich lässt sich dieser kleine Makel durch einen Wrapper beheben – und genau einen solchen hat ein Nutzer nun gebastelt.
Ein Hobby-Entwickler hat aus dem Allo-Messenger für das Web nun den Google Allo Desktop Messenger gebastelt und bietet diesen zum Download an. Dabei handelt es sich lediglich um eine Wrap-App, die lediglich die Webseite anzeigt und sonst nichts weiter tut. Es gibt weder Zusatzfunktionen noch irgendwelche Anpassungen und natürlich läuft auch die Verbindung direkt über Googles Infrastruktur. 100% kann man sich zwar nie sicher sein, aber sehr wahrscheinlich wird die Kommunikation selbst weder abgefangen noch aufgezeichnet.
Der einzige Unterschied zur Browser-Version ist es, dass Benachrichtigungen direkt über das Betriebssystem angezeigt werden. Ansonsten steht alles so zur Verfügung wie man es gewohnt ist. Durch diesen Wrapper spart man sich nun das ständige Offenhalten des Browsers – falls man ihn denn tatsächlich mal schließen sollte – und kann die App eben auch als eigenes Fenster statt nur als Browser-Tab verwenden. Außerdem behebt diese App die Lücke/das Problem/die Einschränkung dass der Messenger auf dem Desktop nur im Chrome-Browser ausgeführt werden kann.
Aus den bereits genannten Gründen könnte ich die App eigentlich empfehlen, wenn man eben nicht den Chrome-Browser verwenden möchte oder diesen nicht den ganzen Tag offen halten möchte. Doch wo Licht ist, da ist bekanntlich auch Schatten: Obwohl die App nichts weiter tut als eine simple Webseite anzuzeigen, bringt es einen gigantischen Berg an Overhead mit sich: Entpackt hat die App eine Größe von 132 MB und besteht aus 129 Dateien – und belegt natürlich auch wieder ordentlich Arbeitsspeicher.
Ob Google selbst auch in Zukunft eine solche App anbieten wird ist völlig unklar, aber ich würde zum jetzigen Zeitpunkt eher nicht darauf tippen. Aus diesem Grund ist man dann wohl weiterhin auf Apps wie „Allo for Desktop“ angewiesen. Die App gibt es sowohl für Windows als auch für Mac OS und kann direkt ohne Installation ausgeführt werden.
Wer die Web-Version von Allo verwendet, kann sich dessen Oberfläche auch anpassen und in ein Hangouts-Design verwandeln. Das wiederum ist mit der Desktop-Version natürlich nicht möglich. Alle drei Varianten, Mobil, Desktop, Web, haben also ihre Vorteile und Nachteile und jeder muss selbst wissen, welche Version die beste ist – wenn man denn Allo überhaupt aktiv nutzt.