Die Karriereleiter vom aktuellen Google-CEO Sundar Pichai ist schon sehr beeindruckend, und gestern hat er nun die nächste Stufe erklommen: Wie Alphabet kurz vor der Verkündung der Quartalszahlen bekannt gegeben hat, bekommt Pichai als 13. Mitglied einen Sitz im „Board of Directors“ des Konzerns und verleiht somit seinem Unternehmen Google deutlich mehr Mitspracherecht bei den Entscheidungen.
Auch wenn Alphabet längst aus deutlich mehr als nur Google besteht, ist es doch die berühmte Tochter die für das finanzielle Wohl des Konzerns sorgt: Die neuen Quartalszahlen haben gerade erst wieder gezeigt, dass Alphabet ohne Google zwar einen Umsatz von 248 Millionen Dollar einfährt, aber dafür auch einen Verlust von über 770 Millionen Dollar in nur drei Monaten in den Büchern zu stehen hat. Aus diesem Grund ist es wenig überraschend, dass Google nun mehr Mitspracherecht bekommt.
Google-CEO Sundar Pichai wird als 13. Mitglied in das Board of Directors einziehen und damit den zweiten Platz für Google besetzen. Bisher ist nur die für die Cloud zuständige Diane Green in diesem Gremium zu finden gewesen. Google besitzt damit nun ein Stimmrecht von immerhin 15 Prozent – angesichts der Beiträge zwar sehr wenig, aber Alphabet wird in Zukunft noch deutlich mehr als nur Google sein. Das „Board of Directors“ ist laut Wikipedia hierzulande mit einer Mischung aus Aufsichtsrat und Vorstand zu beschreiben.
Google-Gründer und Alphabet-CEO Larry Page heißt seinen Weggefährten im Board Herzlich Willkommen und lobt vor allem seine gute Arbeit in den vergangenen Jahren für Google.
Sundar has been doing a great job as Google’s CEO, driving strong growth, partnerships, and tremendous product innovation. I really enjoy working with him and I’m excited that he is joining the Alphabet board.
Pichai selbst hat sich bisher noch nicht zu Wort gemeldet, dürfte aber sicherlich im Laufe der nächsten Stunden oder Tage einige Worte über seinen neuen Posten verlieren. Natürlich bleibt er auch weiterhin CEO von Google und wird die Geschäfts des Unternehmens weiter lenken, und gleichzeitig auch die Interessen Googles bei Alphabet vertreten.
Für Sundar Pichai ist der zusätzliche Sitz nur eine weitere Sprosse in einer steilen Karriereleiter, die er in den vergangenen 13 Jahren bei Google aufgestiegen ist:
- 2004 wechselte er zu Google und arbeitete dort an der Entwicklung des Chrome-Browers und auch schon an Chrome OS
- Im März 2012 übernahm er zusätzlich die Kontrolle über den Bereich Google Apps und trieb das aufstrebende Business-Geschäft voran
- Nach dem Ausscheiden von Andy Rubin übernahm Pichai im März 2013 außerdem die Kontrolle über Android und hatte somit alle wichtigen Plattformen unter seiner Aufsicht
- Im Oktober 2014 wurde er dann zum Super-Manager und bekam die Kontrolle über alle Google-Produkte
- Im August 2015 wurde er dann CEO von Google und hat damit den Gründer Larry Page beerbt, der sich seitdem um die Geschäfte von Alphabet kümmert
Seinen Einsatz lässt sich Pichai auch fürstlich bezahlen und gehört zu den bestbezahltesten Managern der Welt: Schon zu seinem Amtsantritt bekam er Aktienpakete im Wert von einer halben Milliarde Dollar und zusätzlich einen Verdienst von 100 Millionen Dollar. Für die Arbeit im vergangenen Jahr bekam er dann weitere 200 Millionen Dollar ausbezahlt und darf sich vermutlich ebenfalls bald in den Club der Milliardäre einordnen – denn so ein Sitz im Board bringt sicher auch wieder weitere nette Aktienpakete von Alphabet 😉