Marktforscher: Erstmals hat ein Android-Smartphone das iPhone bei In-App-Käufen überholt
Trotz höherer Marktanteile stand Android aus Sicht von App-Entwicklern lange im Schatten von Apples iOS und war nur die zweit-wichtigste Plattform. Das liegt aber nicht unbedingt den den Vorlieben der Entwickler, sondern hat ganz einfach den betriebswirtschaftlichen Grund, dass die Apple-Nutzer deutlich häufiger und tiefer in ihre Geldbörse greifen. Doch auch diese Statistik stimmt nun nicht mehr so ganz, denn jetzt wurde das iPhone vom ersten Platz verdrängt: Vom Samsung Galaxy S8+.
Derzeit hat Android einen etwa 6x so hohen Marktanteil wie iOS und kommt auf gut 2 Milliarden Smartphones zum Einsatz – und dennoch gibt es auch heute noch Entwickler, die Apples Plattform bevorzugen und erst später über eine Android-Portierung nachdenken. Der Grund ist vor allem finanzieller Natur, denn mit einem iOS-Nutzer verdient man trotz der geringeren Reichweite deutlich mehr als mit einem Android-Nutzer – und das ist eben das, was am Ende zählt. Es sei denn, man setzt zur Finanzierung auf Werbebanner.
Marktforscher haben jetzt eine neue Statistik über die Spendierlaune der Nutzer und ihrer Smartphones zeigt. Erfasst wurden die Daten von 1,4 Millionen US-Spielern im Juni 2017, die In-App-Käufe getätigt haben. In-App-Käufe gehören längst zum Liebling aller Entwickler, da sich mit diesen auch dauerhaft Geld mit den Spielern verdienen lässt, statt den Kunden als solchen mit nur einer einmaligen Zahlung zu „verlieren“ und danach keine Umsätze mehr zu erzielen.
Die Statistik zeigt nun, dass 3,3 Prozent aller Besitzer eines Samsung Galaxy S8+ einen In-App-Kauf tätigen – und das ist schon ein erstaunlich hoher Wert. Im Durchschnitt verdienen die Entwickler an einem Spieler mit dem Samsung-Flaggschiff 54 Dollar-Cent – und das ist richtig viel. Mit dem iPhone 7 hingegen lassen bei einer Conversion Rate von 2,1 Prozent nur 28 Dollar-Cent verdienen, mit dem iPhone 7+ kommt man immerhin auf eine Conversion Rate von 2,6 Prozent und einem Verdienst von 36 Dollar-Cent.
Auch Googles Pixel-Smartphones gehören zur Flaggschiff-Kategorie und erreichen eine Conversion Rate von 1,8 Prozent beim kleinen und 2,6 Prozent beim großen Geräte – genau so viel wie das iPhone. Der Umsatz pro Nutzer liegt bei 21 Dollar-Cent bzw. 32 Dollar-Cent und ist damit ebenfalls schon in iPhone-Gefilden.
Auch wenn es nun erstmals einem Android-Smartphone gelungen ist, Apple von der Spitze zu verdrängen, gehört Apple noch der Gesamtsieg: Insgesamt kommt iOS auf eine Conversion Rate von 2,6 Prozent und einen Umsatz von 36 Dollar-Cent. Android-Nutzer hingegen kommen nur auf 1,5 Prozent und geben lediglich 20 Dollar-Cent aus. So betrachtet ist der Abstand noch groß, aber mit den immer stärkeren und teureren Android-Flaggschiffen dürften sich die Werte weiter annähern, auch wenn Apple hier wohl auf Ewigkeit vor Android bleibt.
The fact that iOS games monetize better that those on Android is well known, but what’s interesting is how the screen size and performance of the device contribute massively to strong monetization. It may have taken 10 years for anyone to make a smartphone that can challenge the iPhone for games. Our study shows that gamers certainly feel that the latest Samsung Galaxy and Google Pixel devices aren’t far off. As the power and performance of smartphones [continue] to increase, we can expect game monetization to also increase in step with this trend.
Doch diese Statistiken werden nicht unbedingt von den Smartphones selbst, sondern eher von ihren Preisschildern beeinflusst – und das ist auch logisch. Wer bereit ist einen (fast) vierstelligen Betrag für sein Smartphone auszugeben, dem tun auch die paar Cent für In-App-Käufe nicht weh. Da das Android-Ökosystem aber auch zu einem großen Teil aus Budget-Phones besteht, ist diese Zielgruppe eher nicht bereit viel Geld für Extras in Spielen auszugeben – und aus diesem Grund wird Android iOS wohl niemals überholen. Die Marktforscher schieben diese Statistik zwar eher auf die Power der Smartphones, aber ich denke dass am Ende doch die Preisgestaltung entscheidet.
Wer kein Geld für gelegentliche In-App-Käufe ausgeben möchte, egal welches Smartphone man besitzt, sollte sich unseren Artikel zu den Google-Umfragen einmal durchlesen. Die durchschnittlich 20 Cent lassen sich mit der Beantwortung von 3-6 Fragen in nur wenigen Sekunden verdienen.
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | GoogleWatchBlog-Newsletter