Nach einigen Wochen der Funkstille tut sich wieder was beim Start-Up von Andy Rubin: Laut mehreren Quellen soll Essential derzeit mit Mobilfunkanbietern in Europa verhandeln, um das Smartphone exklusiv bei nur einem Provider anzubieten. Gleichzeitig ist auch zu hören dass auch wir Europäer noch in diesem Jahr in den Genuss des Geräts kommen werden und es käuflich erwerben können.
Ende Mai hatte Andy Rubin mit seinem neuen Start-Up Essential für ziemlich Wirbel in der Branche und bei den Technik-Liebhabern gesorgt, denn das erste Smartphone aus dem Hause des Android-Erfinders war heiß erwartet worden und sollte eines der ersten sein, das nahezu ohne Rahmen auskommt. Nach zwei Monaten Wartezeit wurde dann das Essential Phone 1 vorgestellt und konnte sowohl mit seinem Display als auch mit der simplen Modularität begeistern.
Nach der Vorstellung sprach Rubin davon, dass das Gerät innerhalb der nächsten 30 Tage erhältlich sein soll und wollte eigentlich alles besser machen als die anderen Hersteller – doch daraus ist nichts geworden. Mittlerweile sind gut sieben Wochen vergangenen und Essential hatte sich auch auf Nachfrage nicht geäußert und es schien ganz so, als wenn das Unternehmen in ernsthaften Schwierigkeiten steckt. Zwar gibt es jetzt noch immer keinen Termin, aber dafür neue Hoffnungen.
Essential soll derzeit in Verhandlungen mit großen europäischen Providern stehen, um das hauseigene Smartphone exklusiv anzubieten. Das bedeutet dann im ersten Schritt wohl auch, dass es das Gerät nicht ohne Vertrag zu kaufen gibt – ein Weg, den schon einige andere Hersteller (allen voran Apple) erfolgreich gegangen sind. In welchen Ländern verhandelt wird und welch Provider die besten Chancen haben ist nicht bekannt, aber es wäre mehr als unwahrscheinlich dass Deutschland nicht mit dabei ist.
Weiter heißt es in den neuen Informationen auch, dass das Smartphone auf jeden Fall noch im Jahr 2017 erhältlich sein wird. Alles andere wäre aufgrund der schnelllebigen Technik auch ein Todesurteil für das Gerät, außer man bessert vor dem Produktionsstart noch einmal nach.
Warum sich Essential trotz unzähliger Nachfragen nicht zu einem Termin oder den etwaigen Problemen bei der Produktion oder Vermarktung äußert, ist aber auch weiterhin nicht bekannt. Sehr wahrscheinlich gibt es markenrechtliche Probleme wegen dem Firmennamen „Essential“, die schon kurz nach der Vorstellung bekannt geworden sind. Eine einstweilige Verfügung gegen den Verkaufsstart gilt als wahrscheinlich, und könnte bei dem jungen Start-Up schon vor dem Verkaufsstart die Lichter ausknipsen.
Die ganze Situation ist natürlich mehr als unbefriedigend für alle Fans und auch für Essential selbst: Man befand sich im Stealth-Modus um möglichst wenig Informationen nach außen dringen zu lassen und auch die Konkurrenz vom neuen Gerät zu überraschen. Doch nun hat man die Karten auf den Tisch gelegt und kann nicht liefern, und die Konkurrenz gewinnt wichtige Zeit um die eigenen kommenden Flaggschiffe anzupassen. Es gibt zwar verschiedene Ansätze für ein „rahmenloses Display“, aber Essentials Variante galt als vielversprechend.
Fraglich ist jetzt, wann wir mit der weiteren Innovation rechnen können, die Essential ebenfalls im gleichen Zug vorgestellt hat: Mit Essential Home möchte man auch den Markt der Heim-Assistenten angreifen und dort sowohl in punkto Hardware als auch Software einiges anders machen als die Konkurrenz. Doch vorerst hat nun erst einmal das Smartphone Priorität, das die Grundlage für alle folgenden Gadgets darstellt.