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Der Google Feed: Vom Nebenprodukt zu einem der wichtigsten Google-Produkte überhaupt !?

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Vor wenigen Tagen hat Google den Neustart des Feed angekündigt und scheint sehr große Hoffnungen in diese neue Kategorie der Google-App zu setzen – wenn nicht sogar gigantisch große Hoffnungen. Was als kleines Nebenprodukt begonnen hat, könnte schon sehr bald zu einem der wichtigsten Produkte überhaupt im Google-Universum werden – und dafür scheint man sogar bereit zu sein, sehr alte Zöpfe abzuschneiden.


Schon vor vielen Jahren hatte Google davon geträumt, dem Nutzer Informationen zu liefern, bevor er danach fragt und hat sich diesen Unternehmens-Traum selbst mit Google Now und gewissermaßen auch viele Jahre später mit dem Google Assistant erfüllt. Doch so praktisch Now auch sein mag, hat es doch auch seine Schwächen und ist längst nicht so populär wie es eigentlich sein könnte – und das wird man nun in Form des neuen Feed offenbar schon bald ändern wollen.

Google Now ist eigentlich ein sehr gutes Produkt, das dem Nutzer auf einen Blick viele wichtige Informationen anzeigen könnte, doch im Alltag finden sich dann doch immer wieder nur Karten über das Wetter und den Weg zur Arbeit. Der durchschnittliche Nutzer verreist eben nicht jeden Tag und braucht nicht ständig seine Bordkarten und Reservierungen oder interessante Orte in der Umgebung. Aus diesem Grund hat Now lange Zeit auch schon Nachrichten bzw. Artikel zu interessanten Themen angezeigt – und dieser Bereich wird immer wichtiger.

Vor einiger Zeit hatte man damit begonnen, den Now-Stream vom Feed zu trennen und den personalisierten Schlagzeilen einen eigenen Bereich zu geben. Die dort vorgeschlagenen Artikel basieren auf den über die Jahre gesammelten Informationen zu den Interessen des Nutzers und sollen auch deren Gewichtung (Haupt-Interesse oder Nebenbei-Interesse) wiederspiegeln. Seit einiger Zeit kann man dort auch Themen manuell auswählen und über die Websuche lassen sich schon jetzt bestimmten Themen folgen, die dann ständig im Feed angezeigt werden.

In Zukunft soll das nun deutlich ausgebaut werden, so dass der Nutzer einen ganzen Stream voll personalisierter Nachrichten rund um die eigenen Interessen aber auch gespickt mit Themen aus der Region oder global wichtigen oder beliebten Artikeln bekommt. Und genau das ist der Unterschied zwischen dem neuen Feed und den jetzigen begrenzten Artikel-Vorschlägen.



Der Feed könnte sogar auf die Google-Startseite kommen

Dieser neue Feed scheint für Google nun so extrem wichtig zu sein, dass man ihn gleich an allen nur denkbaren Stellen einblenden wird: Er ist sowohl als neue Kategorie innerhalb von Google Now als auch auf der Startseite des mobilen Chrome-Browsers zu finden und war auch schon im Chrome OS App Launcher zu finden bzw. wird dort immer wieder in Form der Now-Karten angezeigt. Doch schon bald könnte die prominenteste Platzierung von allen dazukommen: Auf der Google-Startseite.

Derzeit handelt es sich zwar nur um ein Gerücht, aber laut diesem soll Google an einer völlig neuen Startseite arbeiten und diese erstmals in der fast 20-jährigen Geschichte des Unternehmens anders gestalten bzw. mit mehr Inhalten als nur dem Suchfeld ausstatten. Das würde vor allem deshalb Sinn machen, weil die Startseite nur noch im Desktop-Browser so leer ist. Die Android-App ist längst mit Inhalten gefüllt und auch unter Chrome OS ist das Suchfeld längst mit dem Feed unterlegt – aber das könnten alles nur Testballons für die „große“ Startseite im Browser gewesen sein.

Ich könnte mir das gut so vorstellen, wie man es unter Chrome OS umgesetzt hat: Die Startseite bleibt auf den ersten Blick die gleiche, lässt sich dann aber scrollen. Mit einem Scrollen bzw. am unteren Rand könnte sich dann der Feed mit all den Schlagzeilen, Nachrichten, Themen rund um die Interessen und weiteren Inhalten befinden, die dann in Form eines Streams angeboten werden. Das wäre ein guter Kompromiss aus der alten Startseite und den neuen Gewohnheiten der Nutzer.

Mit der eigenen Startseite hatte Google Ende der 90er einen neuen Trend gegen alle damals überfrachteten Portale (allen voran Yahoo!) losgetreten und hatte auf eine saubere und übersichtliche Suchmaschine gesetzt. Doch dieser Trend ist längst zu Ende, und Google.com ist längst die einzige populäre Webseite die praktisch keine Inhalte anzeigt und dem Nutzer nur das langweilige Suchfeld vor die Nase setzt. Da man iGoogle längst eingestellt hat, ist das auch bis heute dabei geblieben.



Endlich eine Google-Konkurrenz zu Facebook

Ob der Feed nun auf die Startseite kommt oder nicht ist erst einmal nicht ganz so relevant, aber Google wird wohl eines daran setzen diesen zu promoten und ihn an viele Stellen bringen – um endlich mit dem großen blauen Konkurrenten gleichziehen zu können. Zwar hat man Facebook nie wirklich als Konkurrenten akzeptieren wollen und hat das eigene Netzwerk Google+ immer wieder als interessensbasiertes Netzwerk platziert dass nicht mit dem Platzhirsch konkurrieren möchte, aber das dürfte nur die halbe Wahrheit sein. Tatsächlich dürfte es Google wurmen, dass 2 Milliarden Menschen jeden Tag durch ihren Facebook oder auch Instagram-Stream rauf und runter scrollen und man selbst kein eigenes erfolgreiches Produkt in Stellung hat.

Doch bei den meisten Nutzern dürfte der Facebook-Stream wohl längst nicht mehr aus Meldungen von Freuden bestehen sondern viel mehr ein News-Lieferant sein und Schlagzeilen statt Partyfotos präsentieren. Google braucht also gar keine soziale Komponente (die man nie wirklich hatte) mehr um mit diesem Stream in Konkurrenz zu gehen, denn der Feed kann genau das gleiche liefern. Und während man bei Facebook selbst Quellen suchen muss, schlägt Google diese vollautomatisch vor und kann sich immer stärker anpassen – FB hingegen kann nur die vom Nutzer oder seinen Freunden abonnierten Inhalte gewichten und anzeigen.

Tatsächlich könnte der Feed auch dafür sorgen dass die Nutzer die Google-Startseite wieder als erste Anlaufstelle sehen, die auch Inhalte liefert und nicht nur stur Suchanfragen beantworten kann. Wenn dann auch noch der Google Assistant stets zur Seite steht und verfügbar ist, kann daraus eine völlig neue „Plattform“ werden, die vom Nutzer wieder bewusster wahrgenommen wird. Google wird um eine solche Entwicklung langfristig wohl nicht herum kommen.

Zwar dominiert man viele Bereiche der digitalen Welt, aber das alles nutzt nichts wenn die Cash-Cow Websuche langsam in den Hintergrund zu rutschen droht und sch die Nutzer an anderer Stelle informieren. Was haltet ihr davon? Muss sich Google verändern, oder sollte alles beim alten bleiben?

» GWB: Alle Artikel über den Google Feed


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