RIP: Weiterentwicklung gestoppt – Waymo mustert die ikonischen Google Cars aus
Vor etwa drei Jahren hatte Google seine eigenen Google Cars vorgestellt, mit denen das Projekt der selbstfahrenden Autos weiter vorangebracht werden sollte. Diese Fahrzeuge waren dann auch tatsächlich in den vergangenen drei Jahren auf den Straßen Kaliforniens und einigen anderen US-Staaten zu sehen und dürften nun genügend Daten und Erfahrungen gesammelt haben. Das mittlerweile ausgegründete Schwesterunternehmen wird diese ikonischen Fahrzeuge nun einmotten.
In den ersten Jahren hatte Google die Technologie zum autonomen Fahren in Serienfahrzeuge integriert und hat dabei unter anderem auf Autos aus dem Hause Toyota gesetzt. Um das Projekt weiter voranzutreiben wurden dann Ende 2014 die Google Cars vorgestellt, die ein halbes Jahr später zumindest in der eigenen Heimatstadt die Straßenzulassung bekommen haben. Die Fahrzeuge zeichneten sich unter anderem dadurch aus, dass sie bei Google komplett am Reißbrett entstanden und nur für diesen Zweck gebaut worden sind.
Die Fahrzeuge sind allein schon durch ihre Optik ein wahrer Blickfang und wurden immer wieder auch als Knutschkugel oder mit anderen verniedlichenden Bezeichnungen benannt. Das war vermutlich durchaus beabsichtigt, aber viel wichtiger dürfte wohl gewesen sein dass die Fahrzeuge wenig Platz in Anspruch nehmen. Auch im Innenraum war alles sehr spartanisch eingerichtet und zu Anfang hatten die Fahrzeuge nicht einmal ein Lenkrad oder Fußpedale. Diese musste Google später nachträglich einbauen, da laut Gesetz der Mensch jederzeit eingreifen können muss.
Wirklich leistungsfähig waren die Fahrzeuge nicht und sie konnten anfangs nur mit einer Geschwindigkeit von 25 km/h fahren und waren später mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h auf den Straßen unterwegs. Im Inneren fanden höchstens zwei Personen Platz, was für die Testzwecke vollkommen ausreichend gewesen ist. In Spitzenzeiten waren bis zu 70 dieser Fahrzeuge, die ironischerweise den Spitznamen „Firefly“ bekommen haben, auf den Straßen unterwegs und haben das Projekt durch das Sammeln von Daten, ausprobieren neuer Technologien und natürlich in punkto Akzeptanz der anderen Autofahrer entscheidend vorangebracht.
Doch seit dem vergangenen Jahr verfügt das ausgegliederte Projekt mit dem neuen Unternehmen Waymo über die Chrysler Pacifica und hat erst vor kurzem eine Flotte von 500 Fahrzeugen bestellt, die nun die weiteren Aufgaben übernehmen. Für die Google Cars ist kein Platz mehr, und so werden sie nun aufs Abstellgleis geschoben und ausgemustert. Damit geht ein wichtiger Teil der Geschichte des Projekts zu Ende, aber die Fahrzeuge haben ihren Dienst verrichtet.
Von Anfang an seien sie laut Waymo nur als Experiment gedacht gewesen und sollten nie tatsächlich in die Angebotspalette des Unternehmens aufgenommen werden. Als Taxi waren sie mit den kleinen Sitzreihen ohnehin nicht geeignet und auch in punkto Sicherheit dürften sie wohl bei höheren Geschwindigkeiten nicht unbedingt gut abgeschnitten haben. Die neuen Chrysler werden mittlerweile schon zum Transport von Privatpersonen> eingesetzt, wenn auch immer noch nur im Rahmen von Testzwecken.
Und damit geht die Geschichte von Google als Autobauer zu Ende, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat. Schon seit längerem hatte man aber betont, nicht selbst Fahrzeuge produzieren zu wollen und sich vorerst auf die Rolle als Technologie-Lieferant zu beschränken.
Was mit den Fahrzeugen nun geschieht ist nicht bekannt, es ist aber nicht davon auszugehen dass sie allesamt auf den Schrottplatz wandern. Viel mehr dürften sie wohl in einigen Museen ihren Platz finden und einige Modelle dürften wohl auch auf Googles Gelände ausgestellt bleiben.
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