Es ist nun schon wieder zwei Tage her dass sich US-Präsident Donald Trump mal wieder sehr unbeliebt gemacht und eine folgenschwere Entscheidung getroffen hat: Nachdem Trump den Ausstieg der USA aus dem Klimaschutzabkommen verkündet hat, war nicht nur die restliche Welt sondern auch viele US-Unternehmen geschockt. Gemeinsam haben sie nun einen Offenen Brief an Trump verfasst, in denen sie ihn zu einem Verbleib in dem Pariser Abkommen auffordern. Auch Google ist unter diesen Unternehmen.
Dass Trump die Welt jeden Tag aufs neue schockt ist eigentlich keine große Überraschung mehr, doch dass er entgegen der gesamten Welt und gegen all seine eigenen Berater eine folgenschwere Entscheidung wie den Ausstieg aus dem Klimaschutzabkommen beschließt hätten ihm dann wohl nur wenige zugetraut. Doch vielleicht hat sich die Axt im Walde gerade deswegen dagegen entschieden, denn bekanntlich muss der einstige Immobilienhai immer mit dem Kopf durch die Wand. Über die Spätfolgen wird er wohl kaum nachgedacht haben, doch diese wollen ihm die US-Unternehmen nun aufzeigen.
Der Offene Brief im Wortlaut:
Dear President Trump,
As some of the largest companies based or operating in the United States, we strongly urge you to keep the United States in the Paris Agreement on climate change.
Climate change presents both business risks and business opportunities. Continued U.S. participation in the agreement benefi ts U.S. businesses and the U.S. economy in many ways:
- Strengthening Competitiveness: By requiring action by developed and developing countries alike,
the agreement ensures a more balanced global effort, reducing the risk of competitive imbalances for
U.S. companies. - Creating Jobs, Markets and Growth: By expanding markets for innovative clean technologies,
the agreement generates jobs and economic growth. U.S. companies are well positioned to lead in these
markets. Withdrawing from the agreement will limit our access to them and could expose us to
retaliatory measures. - Reducing Business Risks: By strengthening global action over time, the agreement will reduce future climate
impacts, including damage to business facilities and operations, declining agricultural productivity and water
supplies, and disruption of global supply chains.
As businesses concerned with the well-being of our customers, our investors, our communities, and our suppliers, we are strengthening our climate resilience, and we are investing in innovative technologies that can help achieve a clean energy transition. For this transition to succeed, however, governments must lead as well.
U.S. business is best served by a stable and practical framework facilitating an effective and balanced global response. The Paris Agreement provides such a framework. As other countries invest in advanced technologies and move forward with the Paris Agreement, we believe the United States can best exercise global leadership and advance U.S. interests by remaining a full partner in this vital global effort.
Unterzeichnet ist der Brief vor allem von viele großen Unternehmen aus der Technologiebranche wie Apple, Google, Facebook, Microsoft oder auch Hewlett-Packard und Intel. Veröffentlicht wurde er bereits vor der Entscheidung des Präsidenten, doch da er nun aktueller denn je ist und die Entscheidung noch immer revidiert werden kann, wenden sich die Unternehmen nun noch einmal an die Öffentlichkeit und bauen so Druck auf. Es ist zwar unwahrscheinlich dass sich Trump zum Umdenken bewegen lässt, aber für die Unternehmen steht vor allem auch das Image auf dem Spiel.
Viele Unternehmen befürchten negative Folgen für ihr Geschäft wenn die USA tatsächlich austreten sollten, und so ist es kein Wunder dass sie sich nun von dieser Entscheidung distanzieren. Unter anderem haben auch Tesla-Chef Elon Musk und Walt Disney-Chef Bob Iger den Beraterstab von Trump verlassen, da sie diese Entscheidung nicht mehr mittragen wollten.
Aber vielleicht ist die ganze Aufregung auch völlig umsonst, denn das Datum des frühestmöglichen Austritts fällt genau zum Ende von Trumps 1. Amtszeit, so dass ein eventuell nachfolgender Präsident die Entscheidung noch rückgängig machen könnte.
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