Google Photos besitzt schon seit dem Start, und durch diverse Vorgänger-Apps auch schon davor, eine starke Foto-Erkennung. Diese Algorithmen erkennen aber nicht nur Gegenstände auf den Fotos, sondern können natürlich auch Gesichter und Menschen erkennen und zuordnen. Darauf aufbauend soll schon in wenigen Wochen das Suggested Sharing für alle Nutzer ausgerollt werden. Jetzt gibt es einen ersten Hinweis darauf, dass der Rollout kurz bevorsteht.
Bisher hat Google Photos die Erkennung von Gesichtern nur dazu genutzt, Fotos nach diesen Personen zu sortieren und die einzelnen Gesichter in der Suchfunktion anzubieten – ansonsten waren sie bisher praktisch anonym. Die einzelnen Gesichter lassen sich zwar mit einem privaten Label versehen und so mit ihrem Namen in der Suchfunktion anzeigen, aber eine Zuordnung zu einem bestimmten Nutzer gab es bisher nicht – doch das wird sich nun schon bald ändern.
Wer in diesen Tagen Google Photos im Web aufruft, könnte mit einem neuen Overlay begrüßt werden, das den Nutzer darum bittet sich selbst auf einem Foto zu identifizieren. Dazu werden eine Reihe von Gesichtern angezeigt, wobei der Nutzer selbst in den meisten Fällen sowieso schon erkannt wurde und als erstes angezeigt wird. Hat man das Foto dann ausgewählt, wird man darüber informiert dass diese Information zur Personalisierung von Google Photos ab sofort gespeichert wurde und man nun nach eigenen Fotos unter anderem mit „me“ suchen kann.
Damit hat Google Photos nun schon eine wichtige Erkenntnis gewonnen und bereitet sich vermutlich auf das Suggested Sharing vor. Diese Funktion wurde auf der Google I/O angekündigt und soll erkannten Personen auf Fotos automatisch zum Teilen vorschlagen. So muss man nicht mehr selbst daran denken die letzten Fotos der Familienfeier mit allen Anwesenden zu teilen, sondern Photos übernimmt das für den Nutzer – zumindest in Form eines Vorschlags.
Das ist aber natürlich nur dann möglich, wenn Photos auch die Identität aller anderen Nutzer kennt und diese Gesichter bestimmten Profilen oder E-Mail-Adressen zuordnen kann. Vermutlich wird es eine sehr ähnliche Abfrage dann auch bei vielen anderen Gesichtern geben, oder Photos selbst versucht aus der bisherigen Nutzung (welche Personen befinden sich auf häufig geteilten Fotos und mit wem wird es geteilt) schon gute Vorschläge zu unterbreiten um an diese Daten zu gelangen.
Zur Zeit wird dieses Overlay nur bei einigen wenigen Personen angezeigt und ist bisher auch nur im Browser und nicht in den Smartphone-Apps aufgetaucht. Ich habe es selbst bisher nur bei einem meiner Accounts gesehen, bei anderen wiederum noch gar nicht. Vermutlich handelt es sich also erstmal um einen Testlauf oder um einen sehr langsamen Rollout dieser neuen Funktion.
Damit das ganze funktioniert muss natürlich auch die Gesichtserkennung in Google Photos aktiviert werden. Diese ist in Deutschland leider nicht standardmäßig aktiviert und normalerweise auch gar nicht verfügbar. Mit einem kleinen Trick und 10 Minuten lässt sie sich aber aktivieren. Da die Gesichtserkennung in Zukunft wohl zunehmend im Fokus steht, sollten Power-Nutzer diesen Workaround einmal ausführen um sich alle Funktionen, die die Erkennung von Personen mit sich bringt, zu sichern.
Gemeinsam mit dem Suggested Sharing werden vermutlich auch die Shared Libraries ausgerollt, mit denen das Teilen von Fotos und Alben vereinfacht werden soll.