Schnelle Ladezeiten: Facebook Instant Articles unterstützen ab sofort auch Googles AMP
Vor gut zwei Jahren hat Facebook die Instant Articles angekündigt, mit denen das Soziale Netzwerk seine Nutzer noch länger auf der eigenen Plattform halten und die Ladezeit von Artikeln stark verkürzen möchte. Doch offenbar sind diese bei den Portalen nicht ganz so populär wie es sich das blaue Netzwerk gedacht hat. Und so hat Facebook heute relativ überraschend angekündigt, ab sofort auch das Konkurrenzformat AMP von Google zu unterstützen.
Die Instant Article von Facebook und das AMP-Format von Google kamen etwa zur gleichen Zeit auf den Markt, und wollen mit leicht unterschiedlichen Ansätzen das gleiche Problem lösen: Die langen Ladezeiten im mobilen Web, die vor allem durch nicht korrekt optimierte Medieninhalte, Hintergrundskripte oder ausufernde Navigationen und Verlinkungen verursacht werden. Mit den beiden neuen Formaten kann alles komprimiert und so die Größe der Webseite verringert werden.
Facebook verfolgt mit seinen Instant Articles natürlich nicht nur das Ziel die Ladezeiten zu verkürzen, sondern möchte sich so vor allem die Inhalte der News-Portale schnappen und diese auf der eigenen Plattform anzeigen. Dadurch macht man sowohl die Nutzer als auch die Portale noch abhängiger von sich selbst – und das haben wohl die meisten Verlage rechtzeitig erkannt. Die Adaption liegt wohl weit hinter den Erwartungen zurück, so dass Facebook nun reagiert und sich für die Konkurrenz öffnet.
Ab sofort unterstützt Facebook nun Googles AMP-Format und kann die auf diese Weise aufbereiteten Webseiten automatisch in das eigene Format umwandeln. Damit fällt eine wichtige Hürde für viele Portale weg, die nicht für so viele Plattformen (Desktop, Mobil, Facebook, AMP,…) gleichzeitig entwickeln können und wollen. So müsse die Verlage nur noch einmal einen Inhalt veröffentlichen und können ihn dennoch auch außerhalb von Facebook aufbereitet präsentieren. Um das zu ermöglichen hat Facebook ein neues SDK veröffentlicht, das ab sofort nutzbar ist. Später soll auch das Apple News-Format unterstützt werden.
Für Google ist dieser Schritt von Facebook nun ein großer Gewinn, da das AMP-Format so an Attraktivität gewinnt. Obwohl es offen ist und von jedem genutzt werden kann, wurde es bisher vor allem von Google selbst über die News und die Websuche gepusht. Wer möchte, kann seine AMP-Seiten ebenfalls auf Googles Servern hosten und den Nutzern so noch schnellere Ladezeiten ermöglichen – das ist allerdings keine Voraussetzung, und genau das ist auch ein großer Vorteil gegenüber Facebook.
Google ist mittlerweile auch schon wieder einen Schritt weiter und hat Anfang des Jahres AMP Lite angekündigt, das die Größe der einzelnen Webseiten noch einmal um ganze 45 Prozent reduzieren kann. Das funktioniert allerdings nur dann wenn die Content-Anbieter auf Googles Server setzen, die diese Komprimierung und Optimierung komplett übernehmen und an die Bedürfnisse der einzelnen Nutzer und Verbindungen anpassen.
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