Neue Konkurrenz für Googles Chrome OS: Microsoft stellt neues Betriebssystem Windows 10 S vor
Einige Jahre hat Microsoft mit angesehen wie Google das Betriebssystem Chrome OS und die dazugehörigen Chromebooks weiter entwickelt und langsam aber sicher etabliert. Microsoft hatte dem mit Windows nicht wirklich etwas entgegen zu setzen, aber das hat sich nun mit der gestrigen großangelegten Präsentation geändert. Mit Windows 10 S hat das Unternehmen nun eine eigene Plattform vorgestellt die sich als direkte Konkurrenz positioniert und auch Chrome OS‘ Hauptmarkt angreift.
Trotz aller Bemühungen von Google befindet sich Chrome OS global noch immer in der Nische und ist zum derzeitigen Zeitpunkt keine große Konkurrenz für Microsofts Betriebssystem Windows. Anders sieht es aber auf dem Bildungsmarkt aus, den Google für sich gewinnen konnte und schon seit einiger Zeit mehr Geräte verkauft und Schulen ausstattet als Microsoft und Apple. Da dieser Markt ein wichtiges Sprungbrett ist, möchte sich Microsoft diese Anteile nun zurückholen.
Auf dem gestrigen Event hat Microsoft das Betriebssystem Windows 10 S vorgestellt, bei dem es sich um eine stark verschlankte Version des Desktop-Betriebssystems handelt. Unter Schlankheit versteht Microsoft dabei vor allem dass das Betriebssystem nur Apps aus dem Windows Store installieren und ausführen kann. Die klassische Installation oder der Download aus anderen Quellen ist dabei nicht mehr möglich. Auch ältere Win32-Programme können ausgeführt werden, allerdings nur dann wenn sie direkt über den Windows Store verteilt werden.
Was erstmal nach einem Nachteil klingt zeichnet sich aber mit dem Fokus auf den Bildungsmarkt als Vorteil ab: Da Microsoft die Kontrolle über den Store hat, kann man sich fast sicher sein dass es keine schadhaften Apps auf die Geräte schaffen. Neu hinzugekommen ist außerdem eine Möglichkeit, Windows direkt vom USB-Stick zu installieren und so schon während oder gar noch vor der Installation wichtige Voreinstellungen zu setzen. Dadurch ist das Betriebssystem schnell neu aufgesetzt.
Aber nicht nur das Betriebssystem ist schlank, sondern auch die Hardware geht in direkte Konkurrenz zu den Chromebooks. Schon im Sommer sollen die ersten Geräte von Acer, ASUS und Toshiba auf den Markt kommen und schon ab 189 Dollar zu haben sein. Da Microsoft aber den Fokus vorerst auf Schulen setzt, werden es diese Geräte in der ersten Runde nicht in den offenen Verkauf schaffen. Das dürfte sich aber sicherlich im Laufe der Zeit noch ändern, denn einzig und allein für den Bildungsmarkt wird man kein neues Betriebssystem entwickeln bzw. eine Plattform schaffen.
In dem Leak vor zwei Wochen war eine interne Microsoft-Präsentation zu sehen, die gezeigt hat dass das Betriebssystem zumindest technisch und von der Leistung noch nicht mit Googles Chrome OS mithalten kann. Den Schulen dürfte dies aber egal sein, denn gravierend sind die Unterschiede nicht und für die in den Einrichtungen benötigten Zwecke reicht das alles noch vollkommen aus. Wir dürfen gespannt sein wie sich die Anteile in den nächsten Jahren entwickeln werden und ob und wie Google kontern wird.
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