Konkurrenz zu Google & Facebook: Deutsche Konzerne planen neue Datenplattform
In der heutigen Zeit gehört es fast schon zum Standard dass sich Nutzer über einen Login bei Google oder Facebook bei diversen Plattformen und Webseiten anmelden und keinen eigenen Account anlegen müssen. Das ist für die Nutzer praktisch, aber die Dominanz der amerikanische Unternehmen in diesem Bereich ist der europäischen Konkurrenz ein Dorn im Auge. Mehrere große deutsche Konzerne planen daher nun einen Gegenentwurf.
Wenn man sich dominierenden Unternehmen im Web ansieht, dann fällt auf dass diese wenig überraschend allesamt aus den USA stammen: Ob Google oder Facebook, Amazon oder Microsoft oder auch Apple und Twitter. Europa hat dem bis auf wenige Ausnahmen leider nicht viel entgegen zu setzen, deswegen wollen es nun branchenfremde Unternehmen richten und eine neue Datenplattform schaffen.
Die Konzerne Allianz, Axel Springer, Daimler, Deutsche Bank, Postbank sowie die deutschen Autobauer mit dem Kartendienst Here wollen gemeinsam eine Datenplattform entwickeln um der Übermacht von Google und Facebook etwas entgegen zu setzen. Die neue Plattform soll einen einheitlichen Zugang zu Online-Diensten bieten und vor allem den europäischen Markt stärken. Als erste Kunde oder zukünftiger Partner hat bereits die Deutsche Telekom Interesse angemeldet
Die neue Plattform soll höchste Standards bei Datensicherheit und Datenschutz gewährleisten und somit vor allem auch für die Unternehmen interessant sein. Vermutlich hat man in erster Linie auch Unternehmenskunden statt Internetnutzer im Visier, denn dafür wäre ein einheitliches Zugangssystem aus Europa sicherlich ebenfalls eine gute Idee. Um auch technologisch auf der Höhe der Zeit zu sein ist auch der Thinktank Core beteiligt sowie das Fraunhofer Institut und die European School of Technology mit dabei.
Ob aus der Idee etwas wird bleibt abzuwarten, denn auch wenn sich das Who-is-Who der einzelnen Branchen zusammenfindet, heißt es noch längst dass es auch funktioniert. Die Interessen der einzelnen Unternehmen aus den verschiedenen Branchen müssen erst einmal unter den Hut gebracht werden. Und auch dann muss man erst einmal gegen die Übermacht aus den USA bestehen und die Menschen hin zur eigenen Datenplattform locken. Aber ein europäischer Gegenpol ist natürlich immer eine gute Idee.
Die Kooperation versteht sich als wettbewerbsfähige, europäische Antwort auf die internationale Plattformwirtschaft
Bleibt zu hoffen dass dieses Projekt nicht genau so erfolgreich sein wird wie die vor einigen Jahren geplante europäische Suchmaschine Quaero oder das deutsche Pendant zur E-Mail DE-Mail. Auch die Politik soll in Zukunft mitmischen und ebenfalls an der Konzipierung und der Plattform mitwirken. Wir dürfen sehr gespannt sein.
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