GMail verfügt praktisch seit dem Start des Angebots im Jahr 2004 über einen der besten Spamfilter auf dem Markt und hält den Posteingang der eigenen Nutzer zuverlässig sauber von unerwünschten E-Mails. In einem jetzt veröffentlichten Bericht konnte man verkünden dass dieser Filter mittlerweile mit einer Zuverlässigkeit von 99,9 Prozent funktioniert, und dieser nun in punkto Sicherheit noch einmal erweitert wird, um auch die letzten Mails mit gefährlichen Inhalte herauszufiltern.
Spamfilter gab es schon weit vor dem Start von GMail, aber Google hatte vor über 13 Jahren eine völlig neue Qualität in diesen Bereich gebracht und hatte damit ein weiteres Erfolgsrezept für das eigene Freemail-Angebot in der Tasche. Mittlerweile wird aber nicht nur Spam herausgefiltert, sondern der Nutzer wird auch via Safebrowsing vor gefährlichen Links gewarnt. Nun soll diese Technologie noch tiefer in den Spamfilter integriert werden.
In einem Posting im G Suite-Blog hat Google heute angekündigt, dass der Spamfilter in Zukunft auch direkt an Safebrowsing angeschlossen ist und URLs schon vor dem Eintreffen im Posteingang nach gefährlichen URLs durchsuchen kann. Um dies zu ermöglichen, müssen die Links in dieser Mail allerdings intern erst einmal weitergereicht werden – und das kann dann schon einige Zeit dauern. Google spricht davon, dass Mails, die einer genaueren Prüfung unterzogen werden, bis zu vier Minuten zeitverzögert ankommen können.
Man betont aber eiligst, dass man damit der Snail Mail keine Konkurrenz machen möchte, sondern dass dies nur etwa 0,05 Prozent aller E-Mails betreffen wird. Per Machine Learning sollen diese E-Mails ausgewählt werden, so dass vermutlich auch tatsächlich nur betroffene Mails durch den zweiten Filter wandern.
Als weitere kleine Neuerung hat man eine Verbesserung für G Suite-Kunden angekündigt: Wenn eine E-Mail an einen Kontakt außerhalb der eigenen Organisation versendet wird, mit der man normalerweise nicht häufig kommuniziert, wird eine Warnung angezeigt die darauf hinweist dass man besser keine sensiblen oder internen Informationen an diesen Empfänger senden sollte.
Neben den Ankündigungen hat man auch eine Reihe von Statistiken genannt, die ebenfalls zu beeindrucken wissen: Der Spamfilter hat mittlerweile eine Quote von ganzen 99,9 Prozent und arbeitet damit praktisch vollkommen zuverlässig. Ich selbst kann mich kaum daran erinnern, wann ich zuletzte eine unerwünschte E-Mail im Posteingang hatte. Eher passiert es in einigen Fällen anders herum dass ein gewünschter Newsletter im Spam landet, aber das ist auch eher eine seltene Ausnahme und ist zu verschmerzen.
Noch beeindruckende wird diese Quote, wenn man weiß dass ganze 50 bis 70 Prozent aller E-Mails Spam sind. Praktisch mehr als jede zweite E-Mail die von GMails Servern entgegen genommen wird muss also herausgefiltert werden – ein trauriger Wert, der aber vermutlich seit Jahren konstant steigt. Da die Spamfilter immer besser werden, versuchen es die Versender eben mit Quantität und hoffen auf die Klicks der Massen.
Angesichts dieser Quote ist es dann auch zu verschmerzen dass 0,05 Prozent der Mails möglicherweise mit vier Minuten Verspätung ankommen – denn dafür bekommt man als Nutzer einen zuverlässig sauberen Posteingang.