YouTube & Co. unterwegs unbegrenzt streamen: Telekom kündigt Stream On-Option an
Das Thema Netzneutralität wird seit einigen Jahren heiß diskutiert und sorgt immer wieder für Kritik. Jetzt hat die Deutsche Telekom ein neues Angebot angekündigt, von dem die eigenen Kunden profitieren sollen, in dem ihnen der Traffic von bestimmten Medienplattformen nicht mehr angerechnet wird. Unter diesen Plattformen befindet sich auch YouTube, das dafür wohl tief in die Tasche greifen dürfte.
Die Netzneutralität betraf in der Vergangenheit eher die großen Streaming-Anbieter, die sich bei den Providern eingekauft haben um ihre eigenen Daten schneller zu transportieren als alle anderen. Aber auch im Bereich der Privatkunden ist dies ein großes Thema, und schon in der Vergangenheit haben immer wieder Anbieter damit gelockt, für bestimmte Dienste keinen Traffic mehr anzurechnen.
Die Telekom hat nun die Option Stream On angekündigt, mit denen der Traffic von einigen großen Medienplattformen nicht mehr vom monatlichen Kontingent abgezogen wird. Die Option soll für Kunden vollkommen kostenlos zur Verfügung stehen und ganz einfach zugebucht werden können. Anschließend kann man auf den Plattformen surfen und Videos streamen, ohne dass auch nur ein Byte vom Konto abgezogen wird. Der Nutzer hat dadurch den Vorteil, dass er sich keine Gedanken mehr um den mobilen Medienkonsum machen muss.
Bei den unterstützen Plattformen ist neben Amazon Video, Netflix oder Sky Go auch YouTube – und damit wären dann zumindest alle großen wichtigen Anbieter vertreten. Aber nicht nur Videoplattformen sind in dem Paket enthalten, sondern auch Musik-Streamer wie Apple Music oder auch Amazon Music. In disem Paket fehlt Google hingegen und ist mit Google Play Music nicht vertreten – im übrigen genau so wie Spotify oder auch Soundcloud. Die Kunden können sich auch nur das Audio-Paket freischalten.
Zwar wird der Traffic der Videoplattformen nicht vom Kontingent abgezogen, aber dennoch sollten Kunden darauf achten dass sie ihr monatliches Limit nicht mit anderen Angeboten verbrauchen. Sobald das Ende des Tarifs erreicht ist, werden auch die Videoplattformen gedrosselt und machen dann nur noch wenig Spaß. Wie viel sich die Anbieter diesen Service der Telekom kosten lassen, ist natürlich nicht bekannt. Natürlich wird die Telekom aber YouTube & Co. für diese Leistung zur Kasse bitten.
Das Angebot soll ab dem 19. April zur Verfügung stehen und soll von allen Telekom-Kunden Gratis zugebucht werden können. Ob es wirklich soweit kommt bleibt aber abzuwarten, denn die Bundesnetzagentur hat bereits angekündigt, dieses Angebot genauer unter die Lupe zu nehmen – eben wegen der möglichen Verletzung der Netzneutralität. Da kleinere Anbieter es sich wohl nicht leisten können mit dabei zu sein, könnte das ganze auch noch einmal kippen. Abwarten.
[golem]
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | GoogleWatchBlog-Newsletter