Weniger ist mehr: Warum es keine gute Idee ist, mehrere Google Home zu besitzen
Schon seit mehreren Monaten ist der smarte Lautsprecher Google Home in den USA auf dem Markt und erfreut sich dort bei der Zielgruppe großer Beliebtheit. Offenbar geht der Trend aber mittlerweile sogar zum Zweit-Home, um den gesamten Wohnbereich abzudecken – doch was anfangs nach einer guten Idee klingt, stellt sich im Alltag als großer Herausforderung heraus. Erfahrungsberichte zeigen, dass sich die einzelnen Geräte gegenseitig behindern.
Das Konzept hinter Google Home ist ganz einfach: Es handelt sich um einen schick designten Lautsprecher der zusätzlich über Mikrofone verfügt und ständig auf die Stimme des Nutzers hört und auf das magische Keyword „OK, Google“ wartet. Anschließend wird der Google Assistant aktiv und beantwortet die Anfrage bzw. führt die Aufgabe aus. Das funktioniert sehr ähnlich wie auf dem Smartphone, nur dass im Home auch noch die Steuerung des Eigenheims integriert ist.
Jetzt wurde ein Erfahrungsbericht eines Nutzers veröffentlicht, der nicht weniger als 6 Google Home (!) sein Eigen nennt und in jedem Zimmer des Hauses über ein solches Gadget verfügt. Das Ziel war es eigentlich gewesen, den integrierten Assistenten dadurch ständig nutzen zu können und in jedem Raum die passende Musik zu spielen, Fragen zu beantworten oder die smarten Funktionen der Behausung zu steuern. Doch was in der Theorie so schön klingt stellt sich im Alltag als kaum praktikabel heraus.
Normalerweise würde man erwarten dass nur der Home auf die Frage des Nutzers antwortet, der ihm am nächsten ist bzw. die Stimme am lautesten hört – aber weit gefehlt. Stattdessen antworten in etwa 50 Prozent der Fälle andere Geräte in einem anderen Raum. Das ist im Alltag deswegen ein Problem, weil das Mikrofon deutlich stärker ist als der Lautsprecher. So kann es passieren, dass der Home zwar den Nutzer hört, der Nutzer aber den Home gar nicht verstehen kann, weil er aus einem fernen Raum spricht.
Da sich die Home-Lautsprecher ständig untereinander synchronisieren, antwortet stets nur ein einziger Lautsprecher auf die Anfrage des Nutzers. Dadurch passiert dann nicht nur die bereits beschrieben Situation dass die Antwort nur aus der Ferne zu hören ist, sondern auch dass alle anderen in dieser Zeit stumm sind und die Frage des Nutzers einfach ignorieren. Das ist im Alltag natürlich sehr unpraktisch und sorgt für kuriose Situationen: Um sicher zu stellen dass wirklich der nächste Home die Frage beantwortet, flüstert der Nutzer seine Anfrage mittlerweile.
Erst vor einigen Wochen hatten wir ein weiteres Problem mit Home gezeigt, dass sich sehr ähnlich verhält. Sobald ein Home in der Nähe ist und die Stimme des Nutzers hört, werden auch die Anfragen über das Smartphone blockiert – und damit dann auch die Aufgaben die das Smartphone zwar erledigen kann, Home aber nicht.
Lösen könnte man das Problem nur durch klügere Algorithmen und eine verbesserte Erkennung der Lautstärke der Stimme des Nutzers. Die einzelnen Geräte müssten sich noch während der Anfrage untereinander abstimmen, wer die Stimme am lautesten hört und somit die Anfrage übernimmt. Mit diesem Problem soll aber angeblich auch Amazon mit seinem Echo kämpfen, so dass man sich wohl doch vorerst mit einem einzigen oder höchstens zwei Geräten begnügen sollte bis diese Probleme gelöst sind.
Auch der Multi-User-Support mit Stimmenerkennung könnte ein Teil der Lösung sein, aber wann dieser ausgerollt wird steht noch in den Sternen. Leider genau so wie der Deutschland-Start.
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Probleme, die Amazon längst gelöst hat. Google ist hier echt peinlich.
Probleme gibt es bereits, wenn auf dem Phone und der Smartwatch der Assistent auf das
„OK Google“ wartet und dann der Assistent auf der falschen Plattform anspringt.
Selbst das Umtrainieren des Sprachmodells auf einen anderen Namen, wie z.B. „OK Marianne“
löst das Problem nicht wirklich, weil der Assistent eben nicht nur auf das neue „OK Marianne“ ,
sondern eben auch noch auf das alte „OK Google“ reagiert.
Amazon scheint das Problem allerdings im Griff zu haben. Die Echo Geräte verfügen über eine Distanzerkennung. Aktiviert wird immer nur das Gerät, das dem User am nächsten ist. Funktioniert hervorragend. Ich selbst betreibe 5 Amazon Echo Geräte auf 41 qm problemlos.
Ehrlich gesagt, ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Auch ich habe mehrere Google Home in meiner Wohnung, die ich aus den USA mitgebracht hatte. Meine Wohnung ist um die 70qm, zwei Zimmer, Küche Bad, in einem 1992 gebauten Mehrfamilienhaus, wie es sie in der Republik unzählige Male so gibt. Bisher ist es zwar mal passiert, dass mein Handy in der Hand den „Okay, Google“-Befehl mit aufschnappte (ich habe mir daher „Hey Google“ beim Google Home angewöhnt), aber die Antwort kam grundsätzlich von dem mir nächstgelegenen Google Home – inklusive Hinweis auf dem Handy, dass die Frage bereits von einem anderen Gerät beantwortet wurde. Mir ist es ehrlich gesagt noch nie passiert, dass mehrere Homes sich quasi um die Beantwortung der Frage „geschlagen“ hätten, oder die Antwort gar in einem anderen Raum heraus kam. Tatsächlich ist der Google Home sogar in seiner Erkennungsfähigkeit anders als der Amazon Echo ein wenig „gerichtet“. Die Mikrofone befinden sich beim Home oben auf der leicht abgeschrägten Touch-Fläche. Ich habe gleich zu Beginn festgestellt: der Home hört „besser“, wenn diese Fläche einem zugerichtet ist, und weniger gut, wenn ich quasi von Hinten in Richtung des Home spreche. Im Wohnzimmer scheint es eh hilfreich, in Richtung des Home zu sprechen und nicht irgendwohin in den Raum.
Die Homes steuern unter anderem Hue-Lichter in der ganzen Wohnung. Selbst Gäste haben kein Problem bisher damit gehabt, dass der falsche Home sich zu Wort gemeldet hätte…
Ich denke, das ganze hängt auch schwer mit der Wohnung und einer sinnvollen Verteilung von Google Homes in der Wohnung zusammen. Die grundsätzliche Empfehlung aber aussprechen, besser nicht mehrere Homes zu kaufen, kann ich so aber wirklich nicht unterstützen.