Die Google-Mutter Alphabet besteht nicht nur aus den bekannten Tochterfirmen ehemaliger Google-Abteilungen, sondern ist vor allem in den USA auch als Investor tätig und unterstützt viele Start-Ups mit finanziellen Mitteln. Eines dieser Start-Ups ist Juicero, das eine hochpreisige Lösung für frischgepressten Saft erfunden hat. Doch jetzt stellt sich nach sehr hohen Investitionen heraus, dass zumindest die Maschine vollkommen sinnlos ist.
Spätestens seitdem die diversen Kaffee-Kapselsysteme ihren weltweiten Erfolg angetreten haben, versuchen immer mehr Unternehmen und junge Gründer auf dieses Konzept aufzuspringen und alles mögliche in die Behälter zu pressen. Auch das Start-Up Juicero ist so ein Fall und möchte jedem Menschen zu Hause frisch gepressten Obstsaft servieren – und das hat natürlich seinen Preis. Doch zumindest die Maschine kann man sich sparen.
Die Idee ist eigentlich nicht schlecht: Juicero nimmt frisches Obst, schneidet dieses in kleine Stückchen und füllt alles zusammen in einem bestimmten Mischverhältnis in ein kompostierbares Säckchen. Dieses wird dann in eine Maschine eingespannt, die daraus frisch gepressten Saft macht. Ist die gesamte Flüssigkeit dann entwichen, können die Reste einfach entsorgt oder auch noch gegessen werden. Klingt sehr praktisch, doch leider ist die Maschine unnötig.
Wie obiges Video zeigt, lässt sich das Säckchen auch einfach so mit der Kraft der Hände ausdrücken, mit dem exakt gleichen Ergebnis. Damit kann man sich ganze 400 Dollar für die Maschine sparen, die laut Hersteller mit einem gleichmäßigen Druck von vier bis fünf Tonnen auf das Paket drückt um auch den letzten Tropfen herauszubekommen. Doch das Ende des Videos zeigt, dass die Füllmenge mit und ohne Maschine exakt die gleiche ist, und das auch nach der gleichen Zeitspanne.
Nun kann man argumentieren dass das Unternehmen viel mehr durch den Verkauf der Säckchen als durch die Maschine verdient, denn auch diese sind extrem kostspielig: Das günstige Paket mit gerade einmal 5 Säckchen schlägt mit ganzen 29,99 Dollar zu Buche. Wohl auch aus diesem Grund hat Alphabet in dieses Unternehmen investiert, denn bei einer weiten Verbreitung verspricht dieses Konzept hohe Gewinnnmargen. Doch ohne diese Maschine ist die Marke natürlich nur die Hälfte wert, denn das System wird schnell Nachahmer finden und natürlich kann man sich auch einfach selbst das Obst auspressen und klein schneiden…
Und warum schreiben wir nun über dieses Unglück eines kleinen Start-Ups? Weil Alphabet verglichen mit dem Endprodukt extrem viel Geld in das Start-Up gesteckt hat. Gemeinsam mit Kleiner Perkins und einigen weiteren kleineren Investoren hat Alphabet 120 Millionen Dollar in diese Saftpresse gesteckt. Da scheinen die Gründer offenbar einen sehr guten Pitch hingelegt zu haben, denn bis sich Larry Page bereit erklärt so viel Geld in ein so simples System zu stecken ist sicherlich einiges an Überzeugungsarbeit notwendig 😉