Im vergangenen Jahr hat Google den Assistant noch mit fest angezogener Handbremse verteilt und hatte ihn vorerst nur den Besitzern eines Pixel-Smartphones vorbehalten und auch in den derzeit noch wenig populären Messenger Allo integriert. Mittlerweile ist man über diese Schranke hinweg und jetzt geht es darum, den Assistant auf möglichst viele Geräte zu bringen. Durch ein neues SDK soll der Assistant schon bald auch weit über Smartphones hinaus genutzt werden können.
Spätestens seitdem Amazon mit dem Echo bzw. der eigenen Sprachassistentin Alexa durchgestartet ist und diese auch sehr aggressiv bewirbt, sah Google wohl die eigenen Felle wegschwimmen und konzentriert sich nun auf die Verbreitung des eigenen Assistenten. In den vergangenen Monaten hat man den Assistant auf alle Smartphones mit Android 6.0 und höher gebracht und auch in Deutschland steht er mittlerweile zur Verfügung. Aber damit ist noch längst nicht Schluss.
Gestern hat Google nun ein neues SDK vorgestellt, mit dem sich der Assistant in viele weitere Geräte und Plattformen integrieren lässt. Dass SDK regelt den Zugriff auf die Assistenten und auch die Zugriffsberechtigungen für den Google-Account des Nutzers und leitet alle Anfragen automatisch an die Google-Infrastruktur weiter. Diese liefert dann wiederum eine Audio-Antwort aus, die dem Nutzer als Nachricht vorgespielt werden kann. Die Geräte und Apps werden also keinen tatsächlich Zugriff auf Nutzerdaten bekommen.
Derzeit steht das SDK noch in einer Preview-Version zur Verfügung und ist noch nicht offiziell freigegeben, kann aber dennoch schon genutzt werden. Als Beispiel für die Integration des Assistenten nennt Google etwa smarte kleine Roboter oder auch smarte Spiegel, den ein Google-Mitarbeiter im vergangenen Jahr vorgestellt hat. Zum Beginn der Entwicklung empfiehlt man außerdem den Raspberry Pi, der vollkommen für die Nutzung ausreicht. Als technische Voraussetzung ist lediglich Internetzugriff, ein Lautsprecher und ein Mikrofon gefordert.
Auch Google selbst will mit gutem Beispiel vorangehen und wird den Assistant schon bald auch auf die anderen Android-Plattformen wie Android Auto und Android TV bringen – und das schon ziemlich bald. Wer den Assistenten in ein kommerzielles Produkt integrieren möchte, kann dies ebenfalls gerne tun und sollte sich dafür nur vorher mit Google in Verbindung setzen – wie es in der Ankündigung heißt. Wir dürfen gespannt sein, auf welchen Geräten und Plattformen uns der Assistant in Zukunft begrüßen wird.
Schon Ende des vergangenen Jahres hatte Google die Assistant-Plattform geöffnet und hat die Actions on Google-API vorgestellt, mit dem der Assistant auf weitere Informationen zugreifen und mehr Möglichkeiten bekommen soll. Während es jetzt vor allem um die Verbreitung geht, ist das Actions-Programm dafür gedacht um mehr Inhalte hereinzubekommen. Da sich Google in beide Richtungen öffnet, stellt man somit wieder einmal eine Plattform zur Verfügung die von vielen Unternehmen und Herstellern verwendet werden kann, ohne selbst in diese Richtung entwickel zu müssen. Langfristig dürfte sich das auszahlen.