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Gefälschte Rechnungen: Betrüger erleichtert Google und Facebook um 100 Millionen Dollar (!)

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Mit Safe Browsing und einigen anderen Tools warnt Google die Nutzer schon seit Jahren vor schadhaften Webseiten und dürfte so auch schon der einen oder anderen Phishing-Seite den Gar aus gemacht haben. Doch ausgerechnet die eigenen Mitarbeiter sind in den vergangenen Jahren auf eine großangelegte Masche mit gefälschten Rechnungen hereingefallen. Wie jetzt bekannt wurde, hat ein Betrüger Google und Facebook um ganze 100 Millionen Dollar erleichtert.


Schon vor einigen Wochen gab es Berichte über einen Mann, der es geschafft hat zwei große amerikanische IT-Konzerne dazu zu bringen ihm immer wieder einen großen Haufen Geld zu überweisen. Und dass war offenbar gar nicht ganz so schwer, denn die Masche lief über viele Jahre und offenbar höchst erfolgreich. Jetzt ist bekannt geworden, um wen es sich bei den Opfern gehandelt hat: Facebook und Google.

Das US-Justizministerium ermittelt derzeit in einem großangelegten Betrugsfall, der kurioser wohl kaum sein könnte: Ein Mann aus Litauen hat die beiden US-Konzerne dazu bringen können, ihm über Jahre gute 100 Millionen Dollar auf seine eigenen Konten zu überweisen, und das vollkommen ohne Gegenleistung. Alles was er dazu brauchte waren einige gefälschte Dokumente, Konten in diversen Ländern und auch eine gehörige Portion krimineller Energie und Glück.

Und so hat das ganze funktioniert: Der Mann hat in Litauen ein Unternehmen angemeldet, dass dem Namen des asiatischen Zulieferers Quanta Computer sehr ähnlich ist. Quanta ist ein großer Zulieferer von Servern für Facebook und Google. Diese Firma besaß Konten in Litauen, Zypern und einigen anderen Ländern und hat sich das Geld auf die dortigen Konten überweisen lassen. Mit gefälschten Stempeln und Nummern schickte er immer wieder Rechnungen an die beiden Konzerne, die diese auch brav und pünktlich bezahlten und so sein Konto immer weiter füllten. Das ganze hätte wohl ewig so weiterlaufen können, vermutlich ist der Herr einfach zu gierig und die Summen zu groß geworden.



Wie genau sich die 100 Millionen auf Facebook und Google aufteilen ist nicht bekannt, aber es dürfte wohl ein 50:50-Geschäft sein. Mittlerweile sollen beide Unternehmen einen Großteil des Geldes wieder zurück bekommen haben, doch der PR-Schaden und Spott ist den beiden natürlich sicher, und so versuchen die Unternehmen dies natürlich unter den Teppich zu kehren und äußern sich so wenig wie möglich zu diesem Fall.

Dass ausgerechnet den beiden „Datenkraken“ so etwas passiert macht das ganze kurios. Hinterher ist es natürlich leicht zu reden, aber es hätten auffallen müssen dass das Geld immer wieder auf europäische Konten statt auf das Konto in Taiwan geflossen ist. Bei einer Gesamtsumme von 100 Millionen Dollar dürften die einzelnen Rechnungen auch nicht so gering gewesen sein, dass sie nicht zumindest kurz geprüft worden wären. Und wenn die Finanzabteilung tausende von Servern bezahlt die gar nicht bestellt worden sind, dann läuft bei der Rechnungsfreigabe im Unternehmen wohl etwas schief.

Hätte sich der Mann mit einigen Tausend Dollar pro Rechnung begnügt wäre der Betrug auf diese Weise wohl niemals aufgefallen, aber bei einer solch gigantischen Summe dürfte dann wohl doch die Revisionsabteilung einer der beiden Konzerne genauer hingesehen und den Mann auffliegen lassen haben.

[WinFuture]


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