Wenn man an große Internet-Unternehmen denkt, fallen einem zuerst große Name wie Google, Facebook oder auch Amazon ein, aber der immer-noch-Gigant Yahoo! dürfte wohl erst sehr spät mit aufgezählt werden. Der neue Eigentümer Verizon hat nun offiziell angekündigt, dass man den verbrannten Namen „Yahoo!“ daher schon bald fallen lassen und das gesamte Angebot unter einem neuen Namen neu aufstellen wird: Oath.
Yahoo! befand sich schon seit vielen vielen (vielen) Jahren in einer Abwärtsspirale und hatte eigentlich schon mit dem Aufstieg von Google zur Jahrtausendwende seine Identität verloren. Auch eine Marissa Mayer konnte den Abwärtstrend nicht aufhalten und so hatte man sich nach einer langen Leidensgeschichte endlich dazu entschlossen, das Unternehmen zu verkaufen. Den Zuschlag bekam im Sommer 2016 Verizon für 4,8 Milliarden Dollar.
Verizon besitzt neben Yahoo! auch noch den weiteren Internetpionier AOL und hat schon früh davon gesprochen, die beiden Dienste zusammenzuführen oder zumindest unter einem gemeinsamen Dach zu betreiben. Gesten Abend wurden diese Pläne nun konkretisiert und es wurde schon einmal der neue Name und das neue Logo vorgestellt – und der hat mit den bekannten Marken nicht mehr viel gemeinsam: Oath.
Billion+ Consumers, 20+ Brands, Unstoppable Team. #TakeTheOath. Summer 2017. pic.twitter.com/tM3Ac1Wi36
— Tim Armstrong (@timarmstrongaol) 3. April 2017
Unter der neuen Marke versammeln sich mehr als eine Millarde Nutzer, mehr als 20 weitere einzelne Marken und ein „unstoppable Team“. Der Name „Yahoo!“ dürfte komplett aufgegeben werden, da er ohnehin schon seit Jahren verbrannt und spätestens seit den Mega-Datenlecks komplett tot ist. Um die neue Marke bekannt zu machen soll im Sommer eine gigantische Werbekampagne starten, von der man sich wohl einen Kickstart erhofft. Ob die Nutzer tatsächlich zurückkehren werden bleibt natürlich abzuwarten.
Schlussendlich muss man sich dann fragen, was genau Verizon für die knapp 5 Milliarden Dollar eigentlich gekauft hat. Das Vertrauen der Nutzer ist weg, die Marke ist verbrannt und die vielen Portale hat man mit AOL ohnehin schon im Angebot. Die Perlen wie Flickr oder das noch immer viel genutzte Yahoo! Mail rechtfertigen einen solchen Kaufpreis ebenfalls nicht, da sie längst nicht mehr mit der Konkurrenz mithalten können.
Auch beim Rest-Yahoo!, das nicht zum Verkauf stand, wird der Markennamen begraben und das Unternehmen in Altaba umbenannt. Damit geht die Geschichte eine der wohl bekanntesten Marken im Internet sehr unrühmlich zu Ende. Details werden wohl in den nächsten Wochen und Monaten folgen, aber es ist nicht davon auszugehen dass uns der Namen „Yahoo!“ in Zukunft noch einmal irgendwo begegnen wird.
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