Bericht: Google Chrome bekommt schon in den nächsten Wochen einen integrierten Werbeblocker
Googles Entwickler arbeiten ständig an der Verbesserung des Chrome-Browsers weiter und bringen ihm immer neue Features bei, um dem Nutzer das Surfen im Web so angenehm wie möglich zu machen. Jetzt nehmen sie sich aber einem Thema an, mit dem wohl niemand gerechnet hätte und das auf den ersten Blick auch sehr widersinnig wirkt: Der Chrome-Browser wird schon in den nächsten Wochen einen Adblocker bekommen, der lästige Bannerwerbung automatisch ausblenden kann.
Spätestens seitdem Browser das Installieren von Extensions ermöglichen haben auch die Adblocker ihren Siegeszug angetreten und stehen für alle Browser auf fast allen Plattformen zur Verfügung. Während in den ersten Jahren nur Power-Nutzer solche Tools verwendet haben, gehören Adblocker heutzutage fast schon zur Grundausstattung vieler Nutzer und sind in einigen Browsern sogar schon vorinstalliert. Auch Chrome zieht nun nach und wird ein solches Tool integrieren.
Wie das Wall Street Journal erfahren haben will, arbeiten Googles Entwickler schon seit geraumer Zeit an einem Werbeblocker für den Chrome-Browser und werden diesen schon im Laufe der nächsten Woche für alle Nutzer freischalten – sowohl auf dem Desktop als auch in der mobilen Version für Android (iOS wird vermutlich nicht möglich sein). Dieser soll aber natürlich nicht alle Werbebanner herausfiltern – denn das wäre für Google glatter Selbstmord – sondern nur die „Bad Ads“. Welche das sind, entscheidet dann natürlich Google.
Unter „Bad Ads“ versteht man aufpoppende Banner die den gesamten Content verdecken, automatisch abspielende Videos mit Ton enthalten oder dem Nutzer Countdowns oder Browsermeldungen vortäuschen. Diesen sagt man nun den Kampf an und will sie vollautomatisch herausfiltern. Diese Option soll aber auch deaktivierbar sein, aber man kann wohl davon ausgehen dass sie beim Rollout automatisch für jeden Nutzer aktiviert wird.
The ad-blocking feature, which could be switched on by default within Chrome, would filter out certain online ad types deemed to provide bad experiences for users as they move around the web.
Auch wenn dieser Schritt für ein Unternehmen dass gute 90 Prozent der Umsätze mit Werbung generiert und ganz nebenbei auch noch den am weitesten verbreitetsten Browser im Angebot hat erst einmal merkwürdig klingt, macht er beim zweiten Gedankengang doch Sinn. Google möchte so nicht nur der Werbung sondern auch den Adblockern den Kampf ansagen. Diese filtern in den meisten Fällen ALLE Werbebanner heraus, und somit natürlich auch die „normalen“ Anzeigen aus dem Hause Google, die normalerweise nicht zu den „Bad Ads“ gehören.
In one possible application Google is considering, it may choose to block all advertising that appears on sites with offending ads, instead of the individual offending ads themselves.
In other words, site owners may be required to ensure all of their ads meet the standards, or could see all advertising across their sites blocked in Chrome.
Google erhofft sich durch diesen Schritt, der natürlich nicht ohne Risiko ist, dass wieder mehr Menschen auf einen vollständigen Adblocker verzichten und den Werbenetzwerken mit der lästigen Werbung der Kampf angesagt wird. Bisher hat sich Google noch nicht offiziell zu dem Bericht geäußert.
NACHTRAG:
» Adblocker im Chrome-Browser: Googles Kampf gegen ‚Bad Ads‘ geht in die finale Runde
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„iOS wird vermutlich nicht möglich sein“
Firefox Focus (bei uns Firefox Klar) macht genau das – als Browser für iOS Werbung blockieren. Sollte also schon möglich sein.
Okay, dachte dass das nicht möglich ist weil alle Browser in iOS die Apple-Engine verwenden müssen.
4. Absatz: Nichts kann Sinn „machen“, sondern höchstens Sinn ergeben. Der Terminus „Sinn machen“ ist eine 1:1 Übersetzung aus dem englischen „to make sense“, welche allerdings im deutschen wenig Sinn ergibt und Schlicht falsch ist 😉
*klugscheißmodus off*