In Googles Smartphone-Abteilung ist in den letzten Monaten wirklich der Wurm drin: Nachdem man jahrelang die Nexus-Smartphones problemlos und sehr schnell mit Updates versorgt hat, gibt es seit kurzem ständig Probleme. Jetzt sind wieder einmal die Besitzer eines Nexus 6 die gebeutelten. Das vor wenigen Tagen veröffentlichte Sicherheits-Update musste zurückgezogen werden, da es Probleme mit der Nutzung von Android Pay verursacht hat.
Erst vor wenigen Tagen wurde das Sicherheits-Update für den Monat März veröffentlicht, das einige Lücken im Betriebssystem stopft, die sich großteils wieder einmal um den Mediaserver und weitere Treiber für Hardware-Komponenten drehen. Eigentlich war der Rollout für die Pixel-Smartphones und die halbwegs aktuellen Nexus-Smartphones geplant, doch die Nexus 6-Nutzer werden es wohl so schnell nicht bekommen.
Google hat offiziell bestätigt, dass das Update für März zurückgezogen wurde, da es auf dem Nexus 6 Probleme mit Android Pay gegeben hat. Genauer gesagt versagt die SafetyNet-Komponenten des Betriebssystems ihren Dienst, die dafür zuständig ist das Smartphone auf Custom ROMs oder einem eventuell entsperrten Bootloader zu überprüfen. Da Android Pay aus Sicherheitsgründen nur mit dieser Komponente funktioniert, kann es anschließend nicht mehr genutzt werden.
In Deutschland ist das eigentlich noch kein großes Problem, da Android Pay hierzulande noch nicht zur Verfügung steht. Dennoch hat man das Update weltweit zurückgezogen, unabhängig davon in welchem Land sich der Nutzer befindet. Derzeit prüft Google den Fehler und wird diese vermutlich beheben und das Update zu einem späteren Zeitpunkt nachschieben. Gut denkbar ist es aber auch, dass man das Stopfen der Sicherheitslücken für das Nexus 6 einfach in den April verschiebt. Da keine der Lücken bisher ausgenutzt wurde, ist das insgesamt auch kein all zu großes Problem.
@MeKevinB Hi Kevin. We're aware of this issue and our team is investigating. Thanks for your patience!
— Nexus (@googlenexus) 9. März 2017
Nexus 6-Nutzer dürften es mittlerweile schon gewohnt sein, die Gebeutelten zu sein. Schon beim Update auf Android 7.1.1 gab es anschließend Audio-Probleme beim Telefonieren – zumindest bei einem Teil der Nutzer. Kurz darauf hatte Google verkündet, dass dies auch noch das letzte Update für das Smartphone sein wird, und dieses in Zukunft keine weiteren Aktualisierungen mehr erhalten wird – das monatliche Sicherheits-Update ist davon vorerst noch ausgenommen.
Googles Entwickler müssen sich nun langsam aber sicher den Vorwurf gefallen lassen, dass sie die Updates nicht mehr ausreichend testen. In den letzten Monaten habe sich die Probleme stark gehäuft und vor allem die wichtigen Pixel-Nutzer sind mittlerweile schwer von dieser wirklichen Schlamperei betroffen. Mittlerweile gibt es schon Berichte über vier große Probleme mit den Pixel-Smartphones, die jeweils mehrere Hundert Nutzer betroffen haben.
[UPDATE]
Wie AndroidPolice berichtet, ist sowohl das Factory Image als auch das OTA Image wieder auf den Servern zu finden und wird weiter ausgeliefert. Es handelt sich dabei um die exakt gleichen Dateien. Um den Rollout weiter zu ermöglichen, wurde einfach SafetyNet vorübergehend deaktiviert.