Googles Künstliche Intelligenz erzielt bessere Ergebnisse bei der Krebs-Erkennung als ein Pathologe
Eigentlich wurden alle Ambitionen und Projekte von Google im Bereich Gesundheit in der Alphabet-Tochter Verily gebündelt und ausgelagert, aber dennoch streifen die Forscher immer mal wieder dieses Gebiet. Jetzt hat die Forschung an der Künstlichen Intelligenz einen neuen Einsatzbereich gefunden, der in Zukunft wahrscheinlich sehr viele Menschenleben retten kann: Die KI ist schon jetzt in der Lage, Krebs besser zu erkennen als ein Pathologe.
In den vergangenen Jahren kam Google bei der Forschung an der Künstlichen Intelligenz schon einen ganzen Schritt weiter, und hat immer wieder sinnvolle Anwendungsgebiete gezeigt: Diese reichen vom Erschaffen einer neuen Sprache über das Energie Sparen bis hin zur Vergrößerung von Fotos und sind immer wieder Prototypen von möglichen zukünftigen Produkten.
In einem jetzt veröffentlichten Whitepaper zeigen die Forscher, dass ein Teil der Künstlichen Intelligenz auch einen sehr wichtigen und schweren Job in der Medizin vereinfachen kann: Die Diagnose von Krebs. Pathologen müssen in besonders schweren Fällen zur Erkennung dieser heimtückischen Krankheit mehrere Bilder mit einer Auflösung von über 10 Gigapixel durchgehen. Da die Aufnahmen bis zu 40-fach vergrößert sind, ist das eine Mammut-Aufgabe die nicht nur viel Zeit kostet sondern auch volle Konzentration erfordert.
Google hat nun die eigene KI über diese Aufnahmen laufen lassen, und konnte schon nach einer kurzen Trainingsphase eine Trefferquote von 89 Prozent erzielen – und das innerhalb kürzester Zeit. Der Pathologe hingegen hatte unbegrenzt viel Zeit und kam nur auf eine Quote von 73 Prozent. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass Googles Künstliche Intelligenz häufiger False-Positives ausgeliefert hat – was bei so einer lebensverändernden Diagnose für den Patienten natürlich eine Katastrophe ist.
Das Ziel der Forscher ist es aber nicht, den Beruf des Pathologen überflüssig zu machen, sondern ihm die Arbeit zu erleichtern. Die Künstliche Intelligenz soll potenzielle Krebszellen erkennen und dem Mediziner vorlegen, der sich dann nur die einzelnen gekennzeichneten Bereiche näher ansehen muss. Da zur Diagnose auch noch einige andere Faktoren außer den Bildern zum Einsatz kommen, ist es wichtig dass nicht so extrem viel Zeit mit der Auswertung des Materials vertan wird.
Interessanterweise stammt die Technologie zur Erkennung aus dem Self Driving Car Projekt, die eigentlich dafür gedacht ist, sehr schnell die Umgebung wahrzunehmen und Verkehrsteilnehmer, Verkehrszeichen und andere bewegliche Dinge zu erkennen. Damit zeigt sich wieder einmal, dass die Forschung in solchen wichtigen Gebieten immer wieder auch Synergien zu gänzlich anderen Bereichen mit sich bringt. Die Früherkennung von Krebs ist ein weiteres sehr gutes Beispiel dafür, wobei die KI in Zukunft eingesetzt werden kann.
» Umfangreiches Whitepaper der Google-Forscher
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