Glaubt man den neuesten Zahlen, hat das Google Drive 800 Millionen Nutzer und ist somit das populärste Online-Laufwerk. Gerade erst wurde das Drive mit vielen neuen Funktionen für G Suite-Kunden aufgerüstet, die vorerst nur exklusiv für die zahlende Kundschaft sein werden. Jetzt schafft es eine aus der G Suite bekannte Funktion auch in die Version für Privatnutzer und soll beim Finden der richtigen Datei helfen: Quick Access.
Im Laufe der Jahre dürfte das Google Drive bei vielen Nutzer gut mit Dateien und Ordnern gefüllt worden sein, die mal mehr und mal weniger strukturiert und organisiert sind. Wenn das Chaos erst einmal herrscht, kostet es entweder viel Zeit dieses wieder aufzuräumen oder es muss oft die Suchfunktion bemüht werden. Eine neue Funktion im Drive soll nun dafür sorgen, dass beides nicht nötig sein muss – zumindest in den meisten Fällen.
Mit der Quick Access-Funktion soll das Drive dem Nutzer direkt über der Auflistung der eigentlichen Dateien und Ordner passende Dokumente vorschlagen, die er vielleicht genau in diesem Moment brauchen könnte. Dadurch soll zum einen das Suchen entfallen, und zum anderen kann der Nutzer dadurch möglicherweise auch an Dokumente erinnert werden, die noch bearbeitet werden müssen. Um dies zu ermöglichen, setzt man im Hintergrund auf eine Künstliche Intelligenz.
Die KI im Hintergrund erstellt ein Profil über den Nutzer und gibt jedem Dokument anhand des Verhaltens eine Einstufung nach Relevant. Bearbeitet man etwa jeden Sonntag ein oder mehrere Dokumente, dann werden diese am nächsten Sonntag wieder vorgeschlagen. Aber die Vorschläge sollen auch App-übergreifend funktionieren: Hat der Nutzer einen anstehenden Termin mit einer Person, werden Dokumente vorgeschlagen die möglicherweise von beiden bearbeitet wurden oder thematisch dazu passen.
Eine Bewertung oder Anpassung der Vorschläge scheint es im derzeitigen Stadium noch nicht zu geben, doch im Laufe der Zeit sollen die Vorschläge immer besser und angepasst werden. Damit hat man praktisch einen kleinen Assistenten oder auch Sekretär in die App gebracht, die Ordnung halten soll und dem Nutzer zukünftig das heraussuchen der passende Dokumente ersparen kann. In weiterer Folge könnten sich die Vorschläge auch auf den Such- oder Surfverlauf oder auch auf den Standort des Nutzers und weiteren Faktoren beziehen.
Bisher stand die Funktion nur Nutzern der G Suite zur Verfügung, und da sie sich dort offenbar großer Beliebtheit erfreute, kommt sie nun auch für alle anderen Nutzer. Die Funktion wird im Laufe der nächsten Tage für alle Nutzer ausgerollt und wird sowohl im Web als auch in den beiden Apps für Android und iOS zur Verfügung stehen. Ein Update für die beiden Apps wird für diesen Rollout nicht nötig sein.
» Ankündigung im Google Research Blog
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