Vor wenigen Stunden hat Google die erste Developer Preview von Android O veröffentlicht, und hat mit dieser auch gleich eine ganze Reihe von neuen Funktionen und Möglichkeiten gezeigt, die sich derzeit in dieser Version befinden. Neben den komplett neu gestalteten Einstellungen und der Möglichkeit Benachrichtigungen zurückzustellen, bekommt Android auch eine Bild-in-Bild-Funktion und noch einiges mehr.
Offiziell hat Google einen langen Changelog rausgegeben, in dem die Änderungen kurz und knapp beschrieben sind. Dennoch finden sich auch immer wieder Neuerungen im Betriebssystem, die nicht bekannt gegeben worden sind und erst jetzt von den vielen fleißigen Testern herausgefunden werden. Ob es diese Funktionen dann tatsächlich in die endgültige Version im Herbst schaffen werden, lässt sich jetzt noch nicht sagen, da vieles noch immer experimentell ist und auch wieder zurückgezogen werden kann.
Neues Design für die Einstellungen
Google hat die über die Jahre immer weiter angewachsenen globalen Einstellungen für das Betriebssystem ordentlich aufgeräumt und in neue Kategorien verschoben. Ob das sinnvoll oder nicht ist in den meisten Fällen nur eine Sache der Gewohnheit, aber eine kürzere Liste von Kategorien ist natürlich immer sehr hilfreich dabei, eine bestimmte Einstellungen zu finden.
Die einzelnen Einstellungen sind außerdem nun nach Priorität geordnet, so dass sich die wichtigeren Einstellungen weiter oben befinden als bisher. Außerdem bestehen die Einstellungen nicht mehr nur aus einer einfachen Auflistung von Werten und Schaltern, sondern können auch andere Elemente aufnehmen und angepasste Designs anzeigen. Auf obigem Screenshot ist das sehr gut am Akku-Stand und dem verfügbaren Speicherplatz ersichtlich.
Benachrichtigungen zurückstellen
So praktisch die Benachrichtigungen unter Android auch sind: Manches mal stören sie einfach und sind im aktuellen Moment nicht unbedingt notwendig. Bisher hatte man nur die Möglichkeit, die Benachrichtigung einfach zu ignorieren und bestehen zu lassen, oder diese per Wisch auszublenden und niemals wieder zu sehen. Mit Android O bringt Google nun eine neue Möglichkeit ein, mit der solche Benachrichtigungen einfach zurückgestellt werden können.
Mit einem zarten Wisch zur Seite zeigt Android ab der O-Version eine Möglichkeit an, diese zurückzustellen. Dabei steht zur Zeit die Wahl zwischen 15 Minuten, 30 Minuten und 1 Stunde. Die Benachrichtigung taucht dann nach genau dieser Phase wieder auf, als wenn sie gerade erst hereingekommen wäre.
Ressourcen-Entzug für Hintergrund-Apps
In jedem Jahr nimmt Google einen neuen Anlauf auf Funktionen zum Stromsparen und integriert neue Möglichkeiten in das Betriebssystem, mit denen der Akku des Smartphones länger durchhalten soll. Auch in diesem Jahr ist es nicht anders, und dieses mal konzentriert man sich vor allem auf die bösen Hintergrund-Apps. Vergleichbar ist das mit den Chrome-Hintergrundtabs, denen man ebenfalls erst vor kurzem den Kampf angesagt hat.
Unter Android O wird es für Apps, die sich im Hintergrund befinden, in Zukunft zwei Stufen der Einschränkung geben. Es gibt die Execution Limits, mit denen der Zugriff auf bestimmte Systemfunktionen eingeschränkt wird und die einer App weniger Ressourcen gibt. Das zweite sind die Location Limits, die der App den Zugriff auf die Location-Ressourcen wie GPS oder WLAN entziehen. Um diese dennoch zu bekommen, können diese Apps im Hintergrund die Abfragen der Apps im Vordergrund anzapfen – bekommen dann allerdings möglicherweise nicht ganz so viele Daten wie bisher.
Bild-in-Bild-Funktion
Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Android O eine Bild-in-Bild-Funktion bekommen wird, und nun ist sie schon in der ersten Preview enthalten: Diese erlaubt es, Vollbild-Videos aus einer App herauszulösen, zu verkleinern und dann in einer beliebigen Ecke weiter laufen zu lassen. Das ganze kann man sich genau so vorstellen wie die sehr ähnliche Funktion von YouTube, bei der ein Video weiter läuft, während der Nutzer schon wieder sucht oder einen anderen Kanal aufruft.
Entwickler sollen diese Funktion relativ einfach aktivieren können und haben dann noch die Möglichkeit, die genaue Größe und das Seitenverhältnis festzulegen und sollen auch Möglichkeiten zum Pausieren und Abspielen integrieren können.
Autofill API
Schon vor zwei Wochen gab es Spekulationen über eine neue Assistenz-Funktion bei Eingaben, mit denen der Nutzer sich einiges an Tipp-Arbeit sparen soll. Mit der ersten Android O-Developer Preview wird nun die Autofill API ausgerollt, mit der erstmals unter Android systemweit eine Autofill-Funktion angeboten werden soll. Diese soll es in allen unterstützten Apps ermöglichen, dem Nutzer bestimmte Eingaben wie Namen, Adressen oder Nummern vorzuschlagen.
Apps sollen nicht nur die Möglichkeit für den Zugriff auf diese Datenbank haben, sondern auch neue Einträge hinzufügen können. Der Nutzer wiederum kann diese in einem neuen Bereich der Einstellungen verwalten und kontrollieren. Ob es sich dabei um die spekulierte Assistenz-Funktion handelt ist nicht ganz klar, da sie aber ganz anders arbeitet als bisher gedacht, ist es wahrscheinlich dass es sich nicht um das gleiche handelt.
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