Mit der Ankündigung von Hangouts Chat und Hangouts Meet hat Google in der vergangenen Woche sein Versprechen wahr gemacht, sich mit Hangouts zukünftig stärker auf Business-Nutzer zu konzentrieren. Da sich die beiden im vergangenen Jahr vorgestellten Messenger Allo und Duo aber längst noch nicht etabliert haben, ist es völlig unklar wie es für Privatnutzer weitergeht. Auf Twitter sind Googles Produktmanager derzeit aktiv und verteidigen die aktuelle Strategie.
Böse Zungen behaupten, dass Google bei Messengern keine Strategie hat und einfach immer wieder neue Ansätze auf die Nutzer loslässt, die eben alle paar Jahre mal einen neuen Namen brauchen. Dass dem nicht so ist, stellen zwei Produktmanager derzeit auf Twitter klar und haben eine Reihe von interessanten Tweets abgesetzt. Einer enthält sogar den Masterplan des Unternehmens für Messenger. (Ironie)
Obige Grafik wurde von Googles Produktmanager Brenden Mulligan auf Twitter geteilt, und hat vor allem für viel Spott gesorgt. Der Inhalt des Diagramms war spätestens seit letzter Woche ohnehin jedem interessierten bekannt. Und selbst auf dieser Grafik zeigt sich, dass Google auch in Zukunft plant, mindestens vier Messenger dauerhaft und für lange Zeit zu betreiben.
Google's messaging strategy, simplified. pic.twitter.com/23UPXabQ6c
— Brenden Mulligan (@mulligan) 9. März 2017
Auf die Frage, wo sich denn das klassische Hangouts befindet, hat ein anderer Produktmanager – nämlich ausgerechnet der von Allo und Duo – nur kurz und knapp geäußert und hat versprochen, dass es nicht eingestellt wird. Dass dies in so kurzen und knappen Worten ausgerechnet vom Produktmanager der internen Konkurrenz veröffentlicht hat, lässt erahnen dass es auch intern Streitigkeiten über diese Strategie zu geben scheint.
@andrewkingmusic it's not going anywhere
— Amit Fulay (@amitfulay) 10. März 2017
In einem weiteren Tweet heißt es sogar, dass man in Zukunft deutlich mehr in Hangouts investieren wird als bisher. Ob sich diese Aussage auf die Business- oder Consumer-Variante bezieht, geht aus der Aussage leider nicht hervor. Es ist aber eher davon auszugehen, dass die Investitionen nur für den Business-Bereich hochgefahren werden, denn nur dieser spült tatsächlich Geld in die Kassen und kann sich so finanzieren.
It's great to see all your comments, but I will leave you with a thot – goal is to build comms products that serve us towards 2020 not 2010
— Amit Fulay (@amitfulay) 10. März 2017
@surelydroid we are in allo and duo for the long long run
— Amit Fulay (@amitfulay) 10. März 2017
In noch einem anderen Tweet verteidigt der Produkt-Manager diese Strategie sogar noch einmal, und spricht davon dass Google einen sehr langfristigen Plan verfolgt. Doch dass auch der beste Messenger ohne Nutzer nicht viel taugt, scheint man noch keinem Manager im Googleplex mitgeteilt zu haben. Gerade erst sind beide Messenger aus den Play Store Charts geflogen und die nervösen Hangouts-Nutzer dürften sich ebenfalls nach Alternativen umsehen, bevor sie eventuell von Google überrascht werden.
Offensichtlich ist man Google-Intern tatsächlich von der Strategie überzeugt und wird wohl auch weiterhin blind in diese Richtung gehen. Die allererste Grafik zeigt eigentlich die Katastrophe in Perfektion. Während die Platzhirsche Facebook Messenger und WhatsApp in allen vier Bereichen mit nur EINEM EINZIGEN Messenger aktiv sind und sich ebenfalls verstärkt in Richtung Business konzentrieren, benötigt man bei Google locker vier Apps um auf allen Hochzeiten mittanzen zu können. Wir drücken die Daumen…