YouTube hat schon vor vielen Jahren die Voraussetzung für Livestreaming geschaffen und hat immer wieder größere Events übertragen und damit Millionen Zuschauer erreicht. Dennoch hat man sich von der Konkurrenz in den letzten Jahren wahrlich überrollen lassen und muss nun langsam Gas geben um nicht abgehängt zu werden: Als ersten Schritt in diese Richtung wird nun mobiles Livestreaming für alle größeren Kanäle ausgerollt.
Obwohl YouTube seit über einem Jahrzehnt die dominante Videoplattform im Netz ist, hat man es tatsächlich geschafft den privaten Livestream-Markt zu verschlafen und sich von der Konkurrenz – allen voran Facebook – die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Technisch ist man wunderbar aufgestellt und hat im vergangenen Jahr unter anderem den ersten 360 Grad-Livestream übertragen und hat 4K-Livestreams eingeführt. Und jetzt wird es langsam Zeit, diese Technologie auch in die Hände der Nutzer zu bringen.
Ab sofort können alle Nutzer die über mindestens 10.000 Abonnenten auf ihrem Kanal verfügen einen Livestream direkt aus der mobilen App heraus starten. Dazu gibt es einen neuen Live-Button direkt in der App, der bisher nur ausgewählten Partnern zur Verfügung stand. Nach dem Touch gibt man noch einen Titel und Tags für das Video ein, erstellt ein Vorschaubild und schon kann es losgehen – das ganze geht in sekundenschnelle. Livestreams werden dann genau wie normale Videos behandelt und stehen auch über die Suchfunktion zur Verfügung.
Damit sich das ganze auch richtig lohnt, führt YouTube nun auch SuperChat auf der Plattform ein, mit dem sich die Zuseher in den Vordergrund drängen und die Kanalbetreiber Geld verdienen können. Bei SuperChat handelt es sich um eine Funktion, mit der ein Nutzer seinen eigenen Live-Kommentar farblich unterlegen und in den Vordergrund bringen kann – und das natürlich gegen Bares. Damit hat YouTube eine Möglichkeit zur Monetarisierung solcher Streams geschaffen, die auf anderen Plattformen bisher nicht zur Verfügung steht.
YouTube verspricht, dass hinter den Streams die gesamte Infrastruktur der Plattform steht und diese so auch in voller Auflösung und ohne Ruckeln übertragen werden – und das kann man dem Unternehmen natürlich durchaus glauben. Fraglich ist allerdings, ob man auch an der Oberfläche die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen hat, um möglichst viele Nutzer zu erreichen und in sehr kurzer Zeit sehr viele Nutzer zu erreichen.
Erst im vergangenen Jahr hatte der einflussreiche YouTuber PewDiePie behauptet, dass YouTube an Reichweite verlieren und das vor allem auch an den Änderungen an der Plattform liegt. YouTube arbeitet zunehmend an Community-Funktionen und hat vor kurzem auch einen Messenger eingeführt um die Nutzer besser über solche Live-Videos informieren zu können.
» Ankündigung im YouTube Creators Blog