RIP: Google Spaces wird nach nur neun Monaten eingestellt
Vor gut neun Monaten wurde das neue Angebot Google Spaces gestartet und sollte ein Problem lösen, dass die Nutzer eigentlich gar nicht haben: Die gemeinsame Konversation in einer Gruppe über ein bestimmtes Thema – das laut Meinung der Google-Manager offenbar nur mit einer gezielten Plattform möglich ist. Nach nur neuen Monaten wird das Experiment nun beendet und Spaces wird schon in wenigen Wochen komplett eingestellt.
Google ist sowohl im Bereich Messaging als auch im Bereich der Social Networks in einer Sackgasse und scheint einfach nicht voranzukommen – und das ist längst keine neue Erkenntnis. Also hat man sich wohl gedacht, dass man einfach beide Welten zusammen fasst und ein neues Tool daraus bastelt, dass dadurch schon irgendwie gut bei den Nutzern ankommt. Aber damit hat man sich wohl geirrt.
Wer die Spaces-App aufruft, wird schon direkt beim Start darüber informiert, dass es nicht mehr lange weiter gehen wird: Ab dem 17. April 2017 wird Spaces komplett eingestellt und die dort gespeicherten Daten komplett gelöscht. Schon ab dem 3. März – also schon in genau einer Woche – wird das Angebot in den Nur-Lesen-Modus versetzt und kann so praktisch nicht mehr genutzt werden. Dazwischen hat man dann Zeit, alle Konversationen noch einmal zu lesen, zu speichern, drucken oder auch zu löschen.
Spaces sind ab 3. März schreibgeschützt: Das bedeutet, dass Sie keine neuen Spaces, Beiträge oder Kommentare mehr erstellen können. Es können auch keine neuen Einladungen versendet und den Spaces keine neuen Mitglieder hinzugefügt werden.
Zwischen jetzt und dem 17. April können Sie:
Ihre Inhalte ansehen, speichern, drucken und löschen;
alle Spaces löschen, die Sie erstellt haben, alle Spaces verlassen, denen Sie beigetreten sind, und Personen aus Ihren Spaces entfernen;
Missbrauch in Spaces melden und andere Spaces-Nutzer blockieren.
Nach dem 17. April 2017:
Spaces und deren Inhalte werden gelöscht.
Die Einstellung von Spaces an sich ist nun nicht wirklich überraschend, aber dass es so schnell geht hätte ich dann doch nicht gedacht. Bis auf eine große Ankündigung bei der I/O im vergangenen Jahr hat Spaces auch niemals wirklich eine Promotion bekommen. Die einzige mir bekannte Verknüpfung ist die Verlinkung in Google+ und die Integration in die Google-Benachrichtigungen. Da ist es natürlich kein Wunder, dass sich nach dem Lesen dieses Artikels viele fragen dürften, was Spaces eigentlich ist und vermutlich zum ersten mal überhaupt davon hören.
Wer Googles Social-Sharing-Messaging-Ansatz testen möchte, hat also noch eine Woche dazu Zeit. Das Tool steht sowohl im Web als auch als App im Play Store zur Verfügung und kann NOCH heruntergeladen werden. Die Erkenntnisse aus diesem Experiment möchte Google aber nutzen und einige Funktionen in andere Dienste integrieren.
Zunächst möchten wir uns bei allen Nutzern bedanken, die Google Spaces verwendet haben. Die Entscheidung ist uns schwergefallen, aber nun ist die Zeit gekommen, Abschied von Google Spaces zu nehmen.
Mit Google Spaces wollten wir eine bessere Möglichkeit zum Teilen in kleinen Gruppen schaffen. Wir werden unsere bisher gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um andere Google-Produkte und -Dienste zu verbessern. Nochmals vielen Dank für Ihre Unterstützung.
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Hatte die App von Anfang an auf dem Handy, aber beim ersten Ausprobieren nie wirklich verstanden, wie das funktioniert und wofür die eigentlich da sein soll. Typischer Fall von „Lösung für ein Problem, das es nicht gibt“?
Google ist so vieles, aber ganz bestimmt NICHT vertrauenswürdig oder gar verlässlich!!
Google wird bald untergehen, wenn die so weiter machen, man ist auf das vertrauen des users angewiesen, das bröckelt aber ordentlich, lieber erst intern ordentlich durch testen und im kleinen rahmen raus bringen, bevor man es dann letzlich auf alle loslässt und dann die enttäuschung groß ist.
Ich habe die App auf dem Smartphone und die Webplattform auf PCs genutzt und Content mit Freunden und Kollegen geteilt und kommentiert.
Fand sie wirklich nützlich und bin gut damit zurechtgekommen. Sehr schade, dass sie eingestellt wird. Google+ kommt da nicht ran, da es IMO nicht die usabilty bietet (z.B. Browserintegration)