Kein eigenes Bildmaterial mehr: Google hat Satelliten-Tochter Terra Bella verkauft

terrabella 

Vor knapp drei Jahren hat Google in neue Geschäftsfelder investiert und hat sich dabei unter anderem das Tochterunternehmen Skybox mit einer in Entwicklung befindlichen Flotte von Satelliten gegönnt. Noch vor einem Jahr hatte man große Pläne mit der Tochter, doch diese scheinen sich nun sprichwörtlich in Luft aufgelöst zu haben. Jetzt hat Google die Tochter an den bisherigen Konkurrenten Planet verkauft.


Mit der Übernahme von Skybox wollte sich Google eigentlich unabhängiger von den Lieferanten für Satellitenfotos machen und sich mehr Flexibilität verschaffen. Nach einer längeren Vorbereitungsphase hat man das Unternehmen im vergangenen Jahr in Terra Bella umbenannt und hat mehr als ein Dutzend neue Satelliten angekündigt. Doch irgendwie scheint der Plan nicht aufgegangen zu sein, denn nun wurde das Unternehmen verkauft.

Terra Bella Skybox Satellit

Schon vor einigen Wochen gab es Verkaufsgerüchte und jetzt der Verkauf vollzogen worden: Terra Bella wurde an den Konkurrenten Planet verkauft und soll dessen Flotte von mehr als 60 Satelliten erweitern. Wie weit die Entwicklung bei Terra Bella fortgeschritten ist, ist nicht bekannt, aber der Kauf dürfte sich für Planet wohl gelohnt haben. Ein Google-Entwickler spricht lediglich davon, dass Terra Bella bereits fünf Satelliten ins All geschossen hat.

Terra Bella has accomplished a lot in the past two years—including the design and launch of five more satellites. We’re excited to see what’s ahead for Terra Bella, and look forward to being a long-term customer.

Für Planet dürfte sich diese Übernahme gelohnt haben, denn gleichzeitig mit der Übernahme hat man auch Google als langjährigen Kunden gewonnen, der in Zukunft viele Aufträge vergeben und Bilddaten einkaufen dürfte.



Warum Google die Tochter nun verkauft hat, obwohl man damit sehr viel mehr Flexibilität bekommt und Aufnahmen sehr viel schneller bekommen kann, ist nicht bekannt. Anfang des Jahres hieß es lediglich, dass man sich das ganze einmal durchgerechnet hat, und darauf gekommen ist dass der Einkauf von Bildern günstiger ist als der Betrieb einer eigenen Flotte. Das hätte man sich vielleicht auch vorher einmal durchrechnen können, aber offenbar gab es Rückschläge die man nicht einkalkuliert hatte.

Finanziell war der Deal für Google ein Desaster: Zwar gibt es weder zum damaligen Kauf noch zum jetzigen Verkauf offizielle Zahlen, aber dafür Schätzungen von einigen Experten: Gekauft wurde Skybox damals für 500 Millionen Dollar, dann hat man die Tochter drei Jahre betrieben und dürfte viel Geld herein gesteckt haben, und nun soll das Unternehme für nur 300 Millionen Dollar verkauft worden sein. Schade um die potenziellen Möglichkeiten, die man mit so einer Tochter gehabt hätte.

» Ankündigung im Planet-Blog

[TechCrunch]




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